Vor einigen Jahren haben wir uns ein Zelt gekauft und dies mit einer recht schlaflosen Übernachtung in strömenden Regen auf einem Campingplatz bei Regensburg eingeweiht. Eigentlich waren damals zwei Nächte im Zelt auf dem doch recht gemütlichen Bauernhof-Campingplatz angedacht, doch nach dieser Nacht mit wenig Schlaf, haben wir uns anschließend lieber ein Zimmer in einer Pension genommen. Wir wissen also schon mal, dass unser Zelt sehr viel Regen vertragen kann.
Nun haben wir es seitdem nicht mehr angerührt. Bei der Auswanderung hat es aber doch einen Platz auf der Umzugsgutliste gefunden und somit seinen Weg in den hohen Norden Norwegens. Nachdem der lange Winter nun vorbei ist, unser Thermometer sogar schon 18 Grad angezeigt hat und der Schnee sich langsam verzieht, war es Zeit das Zelt mal in norwegischen Verhältnissen zu testen.
Schließlich sind wir vor kurzem dem DNT, dem norwegischen Turistenverein, beigetreten und wollen den Sommer und die durch den Umzug neu gewonnene Freizeit nutzen und auf ein paar Wandertouren mit Zelt und auf die Hütten des DNTs gehen.
Daher haben wir uns letztes Wochenende auf den Weg nach Finnland gemacht und in einem Nationalpark, kurz hinter Karigasniemi an der finnisch-norwegischen Grenze, eine erste Testübernachtung im Zelt getätigt.
Wie die sehr genaue Wetter App von yr.no vorausgesagt hatte, regnete es bis ca. 17 Uhr. Also legten wir uns noch etwas im Bulli ins Bett, während der Regen aufs Dach prasselte.
Kurz nach 18 Uhr starteten wir dann in den Nationalpark. Da es Mitte Mai ist, habe ich schon noch mit Schnee gerechnet. Das er aber noch so tief ist und wir manchmal mit 3/4 der Beine einsanken, hatte ich nicht gehofft. Weiterhin kam hinzu, dass es zwar große Wegweiser gab, nur das was darauf stand, stand nicht auf der großen Karte am Parkplatz des Nationalparks. Diese hatte ich extra mit dem Handy fotografiert, aber auf der Karte war nichts zu lesen, was auch nur annähernd so ähnlich hieß wie das was auf den Wegweisern stand… kein Berg, keine der eingezeichneten Schutzhütten o. a. Tja, so liefen wir halt an den zwei Abzweigungen an die wir kamen, da lang weiter, wo wir meinten es sei richtig.
Nach kurzer Zeit war uns eh klar, dass wir es bei dem teilweise zu vielem Restschnee nicht bis zum eingezeichneten Zeltplatz schaffen würden. Also schlugen wir unser Zelt auf einem geeigneten Platz auf und machten uns ein kleines Lagerfeuer zum trocknen der nassen Schuhe, Aufwärmen und Grillen von Würstchen.
Danach richteten wir uns im Zelt ein. Nach einigem Klamottenwechsel, Schlafsacktausch, Platztausch, war es dann auch Steffi warm genug bei geschätzten 3 Grad Außentemperatur zum schlafen. Viel Schlaf haben wir dennoch nicht gehabt, was auch an den gegen das Zelt peitschenden Windstößen gelegen haben mag. Ich fühlte mich nach ca. vier Stunden Schlaf doch sehr frisch.
Nachdem wir alles zusammengepackt hatten, ging es auf gleichem Weg zurück. Diesmal in ca. einer Stunde, der Hälfte der Zeit. Wir brauchten nur unseren Spuren zu folgen und durch unsere tiefen Fußstapfen im Schnee zurückzugehen.
Über Pfingsten planen wir nun eine mehrtägige Wandertour mit Übernachtungen in Hütten.