Essen
Nicht der Fisch, wie man annehmen mag, sondern die Pizza ist Norwegens meist verspeistes Gericht. Wer kein Fisch-Fan ist, findet in Norwegen genug Auswahl an Alternativen. Im Vergleich zu Deutschland ist das Essen gehen jedoch nicht gerade günstig. Aber dennoch bezahlbar. Und man möchte sich ja im Urlaub auch mal etwas gönnen. 🙂 Von der Qualität und dem Geschmack des Essens kann ich nur Positives berichten. Egal ob man essen geht oder Wurst im Supermarkt kauft: Es schmeckt frisch(er) und besser als wir es aus Deutschland kennen. Dafür nimmt man auch gern die etwas höheren Preise in Kauf.
Norwegen ist bekannt für unterschiedliche Speisen. Eine Waffel mit Erdbeermarmelade und Rømme kann man beispielsweise auf Reisen fast überall erstehen. Auf den Fähren in Fjordnorwegen sind die sogenannten Svele zu bekommen. Eine Art Eierpfannkuchen entweder mit Brunost (karamellisierter Käse) oder Zucker und Butter drauf. Sehr lecker!
Zu Weihnachten isst ein Grossteil der Norweger gewöhnlich Pinnekjøtt oder Ribbe. Dazu gibt es meist Kålrabistappe (Kohlrabimus) und Mandelpoteter (eine Kartoffelsorte).
Typisch für Norwegen ist ein hartes getrocknetes Fladenbrot (flatbrød), vergleichbar dem Knäckebrot aber dünner. Es hat den Vorteil, lange haltbar zu sein. Das weiche Fladenbrot heißt Lefse, bei dem dem Teig Kartoffeln zugesetzt werden. Heute sind die beliebtesten Brote in den Bäckereien das so genannte kneippbrød, benannt nach Sebastian Kneipp und franskbrød, helles „französisches Brot“.
Das moderne norwegische Frühstück ist sehr reichhaltig und ist mit dem englischen Frühstück vergleichbar. Das Mittagessen (lunsj) ist dagegen eher ein Imbiss und oft kalt. Das Abendessen (middag) wird meist nach der Arbeit zwischen 17 und 18 Uhr eingenommen und ist die warme Hauptmahlzeit des Tages. Teilweise folgt noch ein Imbiss am Abend (kveldsmat).
Eine wichtige Rolle spielt in den Küstenregionen seit jeher der Fischfang. Heringe waren früher lange Zeit ein Grundnahrungsmittel und wurden auf vielfältige Weise zubereitet. Die ärmere Bevölkerung aß teilweise mehrmals täglich Hering zu den Mahlzeiten. Er wurde gesalzen, getrocknet, eingelegt oder fermentiert. Weit verbreitet wegen seiner Haltbarkeit war klippfisk (Stockfisch). Auch heute noch beliebt ist Lutefisk, eingelegter Stockfisch.
Trinken
Wenn man das erste mal in Norwegen ist, fällt dem gemeinen Alkoholgenießer sicher schnell auf, dass in Norwegen eine Alkohol-Politik der etwas anderen Art herrscht. So ist der Ausschank von alkoholischen Getränken in Gaststätten und Restaurants nicht zu jeder Uhrzeit und auch nicht jeden Tag gestattet. Wein und Hochprozentiges erhält man nur in staatlich kontrollierten Läden, den sogenannten „Vinmonopolet“.
Diese gesetzliche Vorgabe des Staates resultiert aus dem 19. Jahrhundert, wo es in Norwegen ein großes Problem mit dem Alkohol-Mißbrauch gab. Im Jahre 1919 gab es daraufhin eine Volksabstimmung zum generellen Alkoholverbot. Damals stimmten 61% der Norweger dafür den Verkauf von Alkohol zu verbieten. Das dann 1921 in Kraft getretene Alkobolverbot warf jedoch große Probleme mit ausländischen Handelspartnern auf. Daher wurde 1922 das Vinmonopolet unter staatlicher Kontrolle ins Leben gerufen. Anfangs gab es die Vinmonopol-Geschäfte nur in großen Städten. Inzwischen kann man fast überall in Norwegen alkoholische Getränke kaufen.
Eine günstige Sache ist der Kauf von Alkohol in Norwegen allerdings nicht. Daher wird auch heutzutage noch oft verbotenerweise Selbstgebrannter gemacht. Auch wird viel Alkohol geschmuggelt, denn bei den schwedischen Nachbarn kostet der Alkohol deutlich weniger als in Norwegen.
Das meistgetrunkene Getränk der Norweger ist jedoch der Kaffee. Der jährliche Konsum pro Kopf beträgt ca. 160 Liter. Ansonsten trinken die Norweger gerne Bier zu Mahlzeiten. In Restaurants ist es übrigens üblich kostenlos Wasser zum Essen serviert zu bekommen.