Beim Aufstehen strahlte uns heute blauer Himmel entgegen. Da viel uns die Entscheidung, ob Fähre nehmen und die Lofoten verlassen oder noch bleiben, leicht.
Als wir den Campingplatz gegen Mittag verlassen wollten, war die Rezeption geschlossen. Ein großer Zettel an der Tür sagte, dass sie immer von 10 bis 13 Uhr geöffnet hat. Einige norwegische Gäste erzählten, sie hätten es schon auf allen Telefonnummern probiert, aber es sei niemand erreichbar. Im Kasten lagen schon unzählige Schilder, die man beim Checkin erhält und beim Checkout wieder abgeben muss. An einem Hüttenschlüssel im Kasten war ein Zettel auf norwegisch, auf dem sich jemand beschwerte über den „dårlig service“ (schlechten Service) und das sie ihre Fähre erreichen mussten und deshalb angereist sind. Nach etwas warten und überlegen und beobachten was die anderen so machen, haben wir dann auch unser Schild in den Kasten geworfen und sind gefahren.
Gefahren sind wir in Richtung Digermulen. Der kleine Ort liegt am Raftsund, durch den täglich die Hurtigrute schippert und die Touristen in das enge Trollfjord bringt. So wie Julia und mich vor drei Jahren auch.
Nach Digermulen haben wir an einer Galerie gestoppt. Ein Mann empfing uns auf akzentfreiem Deutsch. Herr Hammerbeck, der vor 25 Jahren hierher ging. In dem tollen Haus mit grandioser Aussicht am Ende eines kurzen Weges stellt er seine Bilder, sowie Fotos seiner Frau aus. Im Gästebuch war ein Eintrag von der norwegischen Königin Sonja zu lesen, die wir um ein paar Tage verpasst haben, als sie überraschend dort war. Herr Hammerbeck erzählte und zeigte uns interessante Dinge, unterbrochen von einem Anruf aus Bayern, wo es 41 Grad hat. Zum Schluss gab er uns noch einen Tipp, wo wir evtl. Wale beobachten könnten und wo es auch einen schönen Strand gibt. Das heutige Wetter lud förmlich zu einem Bad im Meer ein.
Auf der kurzen Strecke die empfohlene Straße entlang, kamen wir bald an den tollen Strand. Ein Strand, der aus einem Streifen Sand bestand, wo man an beiden Seiten ins Wasser konnte. Ich bin dann auch gleich rein, gefolgt von Fama. Steffi fand es ziemlich kalt und hat etwas länger gebraucht. Schlussendlich war sie aber dann am längsten im Wasser und ist einige Zeit geschwommen.
Wale konnten wir leider keine entdecken und fuhren daher noch ein Stück in eine andere Richtung, wo wir erstmal Brotzeit machten. Danach ging es zurück bis nach Kongsmark, wo wir auf einem Campingplatz eingecheckt haben. Neben uns ein Schweizer mit seinem Hund (der mich wohl am liebsten fressen würde) im VW Bus mit dem wir uns gut unterhalten haben (also dem Schweizer, nicht mit dem Hund oder dem VW Bus ;)). Ansonsten war noch Wäsche waschen angesagt. Als die Sonne hier hinter den Bergen verschwand, wurde es schlagartig kalt. Nun wärmt uns der Heizlüfter bei 7 Grad Außentemperatur.