In der Finnmark sind die Winter kalt und lang. Was bietet sich da mehr an, als eine Schneehöhle zum übernachten in der herrlichen Natur zu bauen? Gut, der ein oder andere beginnt wahrscheinlich schon beim Gedanken daran zu frieren und wird lieber vorm warmen knisternden Kamin sitzen. Ich wiederum finde es total „cool“. 😉
Allein schon die Vorstellung in dieser mit eigenen Händen geschaffenen, einmaligen und vergänglichen Behausung eine Nacht zu verbringen, erfüllt mich mit Vorfreude. Ebenso wie der Gedanke an den Bau der Schneehöhle. Daher konnte ich es kaum abwarten, als wir gefragt wurden, ob wir eine Schneehöhle mitbauen möchten.
Ende Januar war es dann endlich soweit und wir fuhren mit dem Schneescooter und allerhand Schaufeln bewaffnet raus ins Fjell an eine gut geeignete Stelle für die Schneehöhle, an der unsere Freunde auch schon im letzten Winter eine gebaut hatten. Nach kurzer Einführung und Checken der Lage, hangelten wir uns den steilen Hang hoch und begannen wenige Meter unter der Schneekuppe mit dem Bau von drei Eingängen. Leider kamen wir nicht ganz so schnell voran, da der Schnee sehr hart war. Die Dunkelzeit (Mørketid) war grad erst vorüber, daher wurde es auch schon bald dunkel und wir mussten mit Kopfleuchten (Hodelykt) weiter arbeiten. Am Ende des ersten Schaufeltages waren wir zumindest soweit, dass die Eingänge fertig waren und wir am Anfang vom „Rest“ standen.
Wir haben uns dann für das kommende Wochenende verabredet, um unsere Arbeiten fortzusetzen und ggf. die Schneehöhle im Rahmen eines Geburtstages und unseres Hochzeitstages einzuweihen. Aufgrund des „Panzerschnees“, sind wir jedoch auch dann noch nicht fertig geworden. Schlussendlich konnten wir durch einlegen einer Sonderschicht unter der Woche abends die Schneehöhle fertigstellen.
Am darauffolgenden Wochenende haben wir die Schneehöhle dann zu sechst (und mit sechs Hunden) eingeweiht. Zuerst haben wir uns am gemütlichen Lagerfeuer Rentierfleisch mit Kartoffelbrei und Gemüse zubereitet, ehe wir es uns in der Schneehöhle für die Nacht gemütlich gemacht haben. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt war es mit guten Schlafsäcken und Baumwollunterwäsche erträglich.
Die Schneehöhle hat ungefähr 30 Quadratmeter und bietet gut Platz zum übernachten für 6-10 Personen. Es gibt einen Haupt- und einen Seiteneingang sowie Sitzplätze, eine Kochecke und eine kleine Treppe.
Der Bau so einer Schneehöhle ist sogar hier in der Finnmark nicht so alltäglich, dass wir es damit auf die Titelseite vom „Finnmark Dagblad“ geschafft haben und darüber mit einem zweiseitigen Artikel berichtet wurde. 🙂
Hier einige Bilder vom Bau der Schneehöhle, der ersten Übernachtung und dem Artikel aus dem Finnmark Dagblad:
1 Kommentar
Sieht so aus, als hättet ihr euch schon häuslich eingerichtet^^
Habt ihr schon Kontakte zu Norwegern? Ich las in einem Buch, dass es wirklich schwierig sei.