Harrytur in Finnland

Das schöne in Grenznähe in Norwegen zu wohnen ist, auf sogenannte „Harrytur“ gehen zu können. So nennt es der Norweger, wenn er ins Nachbarland für den günstigen Großeinkauf fährt. „harry“ heißt soviel wie prollig. Man geht also auf „Prollausflug“ nach Schweden oder in unserem Fall nach Finnland. So einen Ausflug haben wir jetzt bereits zweimal gemacht.

Der Begriff wurde wohl durch einen Politiker geprägt, der meinte, dass das günstige einkaufen in Schweden abscheulich/prollig sei. Der Meinung scheinen viele in Grenznähe wohnende Norweger jedoch nicht zu sein. Im Gegenteil, für die kauflustigen Norweger haben die skandinavischen Nachbarn oft in Grenznähe wahre Einkaufsparadiese gebaut, wo der Norweger alles kaufen kann, was er braucht. Und das tut der geneigte Norweger natürlich auch, denn die Preise sind deutlich günstiger als im Hochpreisland Norwegen. Sicher, als deutsche Preise gewohnte, empfinden wir auch die schwedischen und finnischen Preise nicht als günstig. Wenn man jedoch in Norwegen lebt, kann man einige Kronen sparen, wenn man auf Harrytur geht.

Bei uns hier oben in Lakselv hat man allerdings nur eine von der Entfernung sinnvolle Möglichkeit im benachbarten Finnland einzukaufen. So fährt man ca. eine Stunde bis zu einem hinter Karasjok direkt an der Grenze liegenden kleinen Örtchen namens Karigasniemi. Dort gibt es einen Supermarkt in dem man zumindest alles für den täglichen Bedarf findet. Klar, hier oben würde sich ein großer Konsumtempel mit übermäßigem Angebot auch kaum rentieren. Da die Finnen der EWU angehören, wird dort in Euro bezahlt und als Deutscher weiß man so doch gleich wie teuer es auch hier noch im Vergleich zu Deutschland ist. Aber die Preise hier im Norden haben, wie ich finde, ihre Berechtigung. Vielleicht verfasse ich dazu mal einen separaten Beitrag.
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Jedenfalls haben sich die Kaufleute im kleinen Karisganiemi gut auf die norwegischen Einkäufer eingestellt und sprechen auch norwegisch. Neben zwei mehr oder weniger kleinen Supermärkten gibt es drei Tankmöglichkeiten, ein nettes Restaurant/Bar/Kneipe und einen kleinen Baumarkt. Im dortigen Restaurant könne wir uns das essen gehen wenigstens mal leisten. 😉

Weiterhin bekommt man in Finnland bestimmte andere Produkte, die es in Norwegen nicht gibt. Zum Beispiel habe ich mich in eine großartige Creme Brülee-Schokolade verliebt, nachdem ich schon so auf das norwegische Creme Brülee-Eis abfahre. Außerdem war das Moltebeeren-Eis, welches wir beim letzten Einkauf in Finnland entdeckt haben sehr lecker. 🙂

Und wenn man schon in Finnland ist, sollte man auch gleich den Tank voll machen, denn auch hier lässt sich ordentlich sparen. Wir haben für den Liter Diesel zuletzt 1,58 € gezahlt. In Lakselv hätten wir an dem Tag umgerechnet ca. 1,81 € zahlen müssen.

Bestimmt werden wir noch das ein oder andere mal einen kleinen Prollausflug machen, so lange wir hier wohnen.

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