Heute haben wir den Versuch gestartet Norwegens höchsten Berg, den Galdhøppigen, zu erklimmen. Mit Rucksack, Verpflegung, Schneehose, Handschuhen usw. ausgerüstet fuhren wir zur Spiterstulen Berghütte, von wo aus die Wanderung startet. Der Weg dorthin führt über einen ca. 17km langen mautpflichtigen Privatweg (50 NOK). Unterwegs stehen gern mal Kühe auf der Fahrbahn und versperren den Weg. Die Gebühr zahlt man am Ziel, der Spiterstulen Hütte. Hier gibt es mehrere Häuser/Hütten sowie eine Campingwiese als Übernachtungsmöglichkeiten. Aber wir haben ja bereits unsere Hütte bei Strind Gård in Lom, ca. 40 Minuten entfernt mit dem Auto.
Am Spiterstulen angekommen, haben wir uns erstmal dick eingepackt und sind dann losmarschiert. Laut Wanderführer und Schildern sollte der Weg nach überqueren der Fußgängerbrücke nach rechts gehen. Wir haben uns dann gleich erstmal eine Stunde verlaufen. Halb so schlimm, sonst hätten wir die Rentierherde nicht gesehen.
Als wir dann endlich auf dem richtigen Weg waren, wurde uns schnell bewusst, dass diese Wanderung kein Spaziergang werden würde. Im Wanderführer war das alles so einfach beschrieben und die Schwierigkeit mit Mittelschwer angegeben. Um es kurz zu machen: Es war die heftigste Bergtour, die wir bisher hatten und wir (besser gesagt Steffi ;)) hat vor der letzten Etappe aufgegeben. Es ging hauptsächlich sehr steil bergauf über ein Firnfeld nach dem anderen, immer wieder unterbrochen von Geröllabschnitten. Insgesamt sind 1370 Höhenmeter zu bewältigen. Der Galdhøppigen ist 2469m hoch. Auf dem Weg kam uns dann eine Schulklasse 10-12jähriger entgegen, die gerade wieder auf dem Abstieg waren, fröhlich singend. Tja, die Norweger sind härter. 😉
Bevor wir umgekehrt sind, konnten wir die Spitze aus einer Wolkenlücke rausblitzen sehen. Das Ziel so nah und doch so fern, machten wir uns auf den deutlich schnelleren (mit einem Schlitten wärs noch schneller die Firnfelder hinab gegangen) und einfacheren Rückweg. Insgesamt waren wir, mit 1 Stunde verlaufen, 7 Stunden unterwegs. Laut Wanderführer dauert die Wanderung 6 Stunden gesamt. Wir hätten bestimmt noch 1-2 Stunden gebraucht zum Gipfel. Aber der den geschrieben hat scheint von Proficrackbergsteigerzeiten auszugehen.
Nun legen wir uns schlafen und freuen uns auf den morgigen Muskelkater. 😉