Åndalsnes

Die Reise ging heute weiter nach Åndalsnes. Ein kleines Örtchen mit 3000 Einwohnern in dem erstaunlich viel los war. Am Hafen und vor dem Rathaus war Flohmarkt und auf einer Bühne tanzten ältere Herrschaften zu deutsch-bayrischer Volksmusik. Am Hafen gibt es zudem eine Zugkapelle in der man beten kann.

Danach sind wir wenige Kilometer hinter Åndalsnes auf dem Trollstigen Pluscamp gelandet und haben lecker gegrillt und gechillt und schauen jetzt noch im TV Raum Spanien gegen Frankreich.

Innerdalsetra & Aursjøvegen

Heute sind wir ins Innerdal gefahren. Laut Werbung Norwegens schönstes Tal. Ich finde es gibt so viele schöne Täler hier, dass ich nicht sagen könnte, ob dieses das schönste ist.

Von einem Parkplatz am Ende der Straße ins Innerdal wandert man u. a. zu zwei nebeneinanderliegenden Almen, der Innerdalssetra und Renndølsetra. Wir sind bis zur zweiten Alm (Innerdalsetra) gewandert. Das dauert ca. eine Stunde und geht anfangs steil bergauf. Die Alm ist wunderschön gelegen mit Blick auf die umliegenden Berge.

Danach ging es über die abenteuerliche Mautstraße Aursjøvegen (NOK 100). Diese schlängelt sich über 60km durch die Berglandschaft. Die Schotterpiste ist von Schlaglöchern übersäht, es herrscht vielmals Lawinengefahr (Schnee und/oder Stein) und es gibt einen sehr dunklen Tunnel in den man das Gefühl hat minutenlang hinab ins dunkle Nichts zu fahren. Außerdem gibt es unzählige Wasserfälle, die sich bis zu 1900m tief ihren Weg ins Tal bahnen.. Auf jeden Fall die abenteuerlichste Straße, die wir bisher gefahren sind und eine der, wenn nicht die schönste.

Nun haben wir einen netten Campingplatz an einem Fjord gefunden, wo wir eben das 4:2 der Nationalelf gegen Griechenland gesehen haben und fallen jetzt müde in unsere Buskoje.

Åvlundsfjord

Heute sind wir von Høvringen außerplanmäßig über Dovre und den RV70 ans Åvlundsfjord gefahren. Grund ist das Wetter, welches hier 25 Grad beschert. Unser Wagen steht direkt am Fjord und wir haben erstmal eine Fuhre Wäsche gewaschen. Auf dem Bild ist der Sonnenuntergang aus unserem Fenster zu sehen.

Peer Gynt Hytta

Gestern sind wir zur Peer Gynt Hütte gewandert. Auf dem Haukeliseter Fjellhotell Platz waren neben uns ein norwegisches Wohnmobil und ein deutsches Pärchen ebenfalls in einem VW Bus. Der Tag begann mit der Konversation des Tages zwischen den beiden Männer wie folgt: „What a nice weather today!“ – „Thank you!“. Ich verrate jetzt nicht, wer was war. 😉 Aber das Wetter war wirklich hervorragend und zum Wandern gemacht.

Nachdem der Rucksack gepackt und die Wanderschuhe geschnürt waren, ging es durch ein Törchen in den Platz umrundenden Zaun auf den Wanderweg Richtung Hütte. Durch mehrere Pfützen und moorig-nasse Landschaft ging es den wenig steigenden Weg voran. Außerdem müsste das ein oder andere Schneefeld überquert werden. Außer uns niemand zu sehen. Erst als wir die Peer Gynt Hütte schon sehen konnten begegneten uns zwei Norweger und wir hielten einen kurzen Smalltalk. Kurz vor der Hütte standen wir vor dem ersten Problem, ein Bach ohne Überquerungsmöglichkeit. Doch wir fanden einen Weg mit zwei Sprüngen darüber. Am Ziel so gut wie angekommen trennte uns nur noch ein etwas größerer Fluss von der Hütte. An der Hütte kein Drüberkommen möglich. Also suchten wir den Fluss entlang weiter nach einer Möglichkeit. Aber der Fluss wurde zu einem Wasserfall umgeben von einer tiefen unüberwindbaren Schlucht.

Ich entschloss mich dann an der Hütte durchs Wasser zu gehen, gefolgt von Fama. Mit nassen Schuhen ruhte ich mich an der Hütte aus und beäugte zusammen mit Fama, Steffis erfolglose Versuche den Fluss zu überqueren.

Zurück über den Fluss, gingen wir dann einen anderen Weg über Smuksjøseter, einer Turisthytte. Hier trafen wir wieder auf die beiden Norweger und mussten leider erfahren, dass geschlossen ist und morgen erst geöffnet wird. Dabei hatten wir uns schon so auf etwas zu essen dort gefreut. Also verdückten wir unsere letzten beiden Brote und machten uns auf den letzten Teil des Rückweges. Auch hier galt es mehrere Bäche und einen breiten Fluss zu überqueren, was wir alle mehr oder weniger schnell geschafft haben. Wir waren froh, als wir Høvringen wieder erblickten. Überquerten die einzige Brücke auf unserem Weg und fragten uns, warum man über so manch anderen Bach und Fluss keine gebaut hat, aber dann wäre es ja weniger Abenteuer. Kurz vor Haukeliseter begegnete uns dann noch eine Schafherde, bevor wir mit schmerzenden Füssen unseren geliebten VW Bus erreichten. Insgesamt waren wir 8 Stunden unterwegs.

Abends kochten wir uns dann noch Spaghetti und beobachteten einen Fuchs, der am Zaun entlang lief. Hoffen wir, er hat die Schafherde nicht entdeckt.

Høvringen

Wir sind in Høvringen angekommen. Es ist windig, aber sonnig bei 10 Grad hier in den hohen Bergen. Man hat hier eine tolle Aussicht auf die Berge des Rondane Nationalparks. Morgen wollen wir zur Peer Gynt Hytta wandern. Der Weg startet direkt hier vom Fjellhotel und Campingplatz.

Ich habe heute mit Fama noch eine kleine Wanderung auf einen Berg zu einem Geocache gemacht.

Mein Internetpaket läuft morgen ab. Kann sein, dass wir ein paar Tage kein Internet haben und nicht bloggen können.

Sikkisdalen

Heute war ausschlafen bis 11 angesagt und dann die kostenlose Dusche im neuen Sanitärgebäude genießen. Danach sind wir von Skåbu ins Sikkisdalen gefahren über eine 20km lange Schotterpiste. Als es langsam langweilig wurde, standen plötzlich zwei Rentiere vor uns auf der Straße. Leider waren sie schneller verschwunden, als ich die Kamera auspacken konnte. Am Ende der Straße landet man beim Sikkisdalenseter. Hier werden Ende Juni über 50 Pferde hochgebracht. Uns begrüßte aber nur der nette angekettete Hofhund. Und ganz schnell hatte Fama ihren inzwischen dritten norwegischen Verehrer. Vom Hof kann man mehrere Wanderungen starten und es gibt einige Hütten als Unterkünfte. Wir sind ein wenig einen Weg langgewandert und dann wieder zurück.

Auf der Rückfahrt (auf der selben Schotterpiste) haben wir noch ein Rentier getroffen und diesmal konnte ich auch ein Foto machen. Danach haben wir an einem Rastplatz an einem See den Einmalgrill ausgepackt und unser ordentliches Stück norwegisches Fleisch gegessen. Außerdem gab es Kartoffelsalat und eine Art Grill-Kartoffelgratin. Alles sehr lecker gewesen.

Pünktlich, wie vorausgesagt, setzte um 18 Uhr der Regen ein, als wir auf der Weiterfahrt durch das Espedalen waren. Hier haben wir jetzt einen Campingplatz für die Nacht gefunden.

Skåbu und Umgebung gefällt uns sehr und wir kommen bestimmt ein drittes Mal hierher… irgendwann.

PeerGynt Vegen

Heute ging es über den RV51 weiter Richtung Süden, nachdem wir glücklicherweise im Trockenen das Zelt abbauen konnten. Die Fahrt ging vorbei an schneebedeckten Bergen und auch am Straßenrand lag meterhoch Schnee teilweise. Über Umwege, die allerdings auch schön waren, sind wir dann auf den Peer Gynt Vegen gefahren. 70 NOK kostete die Passage der Mautstelle, bevor man durch herrliche Landschaft fahren konnte. Schlussendlich sind wir im schönen Ort Skåbu gelandet, wo wir schon einmal letztes Jahr auf dem empfehlenswerten Slangen Seter Anwesen eine nette Hytte hatten. Heute hat es uns aber auf den Campingplatz verschlagen, wo wir gerade im TV-Raum mit Holländern das EM Spiel Portugal-Holland sehen. Das Wetter heute war bis zu 18 Grad und meist sonnig und hat für die letzten beiden verregneten Tage entschädigt.

Wie ist das Wetter in Germany?

Regentag

Heute hat es den ganzen Tag geregnet und sogar etwas geschneit. Unsere Wäsche trocknet sehr langsam im Vorzelt. Unser Heizlüfter sorgt bei draußen 4 Grad für hyggelige Wärme im Multivan. Außer lesen und auf dem iPad spielen ist heute nicht viel gelaufen. Morgen soll sich zumindest die Sonne mal blicken lassen, aber es auch regnen.

Maurvangen Camping

Von Lom ging es heute auf der RV51 weiter südlich. Dafür, dass hier so gut wie keine Campingplätze sein sollten sind wir an vielen teilweise sehr schönen Plätzen vorbei gekommen. Wir brauchten aber einen mit Waschmaschine und sind jetzt auf dem Maurvangen Campingplatz eingecheckt. Das Wetter war heute tagsüber sehr schön. Wir haben das Vorzelt heute das erste Mal aufgebaut und kaum waren wir fertig, kamen die ersten Regentropfen. Jetzt um 23:15 Uhr fängt es an zu schütten. Die Aussichten für die kommenden Tage sind leider nicht erfreulich.

Galdhøppigen

Heute haben wir den Versuch gestartet Norwegens höchsten Berg, den Galdhøppigen, zu erklimmen. Mit Rucksack, Verpflegung, Schneehose, Handschuhen usw. ausgerüstet fuhren wir zur Spiterstulen Berghütte, von wo aus die Wanderung startet. Der Weg dorthin führt über einen ca. 17km langen mautpflichtigen Privatweg (50 NOK). Unterwegs stehen gern mal Kühe auf der Fahrbahn und versperren den Weg. Die Gebühr zahlt man am Ziel, der Spiterstulen Hütte. Hier gibt es mehrere Häuser/Hütten sowie eine Campingwiese als Übernachtungsmöglichkeiten. Aber wir haben ja bereits unsere Hütte bei Strind Gård in Lom, ca. 40 Minuten entfernt mit dem Auto.

Am Spiterstulen angekommen, haben wir uns erstmal dick eingepackt und sind dann losmarschiert. Laut Wanderführer und Schildern sollte der Weg nach überqueren der Fußgängerbrücke nach rechts gehen. Wir haben uns dann gleich erstmal eine Stunde verlaufen. Halb so schlimm, sonst hätten wir die Rentierherde nicht gesehen.
Als wir dann endlich auf dem richtigen Weg waren, wurde uns schnell bewusst, dass diese Wanderung kein Spaziergang werden würde. Im Wanderführer war das alles so einfach beschrieben und die Schwierigkeit mit Mittelschwer angegeben. Um es kurz zu machen: Es war die heftigste Bergtour, die wir bisher hatten und wir (besser gesagt Steffi ;)) hat vor der letzten Etappe aufgegeben. Es ging hauptsächlich sehr steil bergauf über ein Firnfeld nach dem anderen, immer wieder unterbrochen von Geröllabschnitten. Insgesamt sind 1370 Höhenmeter zu bewältigen. Der Galdhøppigen ist 2469m hoch. Auf dem Weg kam uns dann eine Schulklasse 10-12jähriger entgegen, die gerade wieder auf dem Abstieg waren, fröhlich singend. Tja, die Norweger sind härter. 😉

Bevor wir umgekehrt sind, konnten wir die Spitze aus einer Wolkenlücke rausblitzen sehen. Das Ziel so nah und doch so fern, machten wir uns auf den deutlich schnelleren (mit einem Schlitten wärs noch schneller die Firnfelder hinab gegangen) und einfacheren Rückweg. Insgesamt waren wir, mit 1 Stunde verlaufen, 7 Stunden unterwegs. Laut Wanderführer dauert die Wanderung 6 Stunden gesamt. Wir hätten bestimmt noch 1-2 Stunden gebraucht zum Gipfel. Aber der den geschrieben hat scheint von Proficrackbergsteigerzeiten auszugehen.

Nun legen wir uns schlafen und freuen uns auf den morgigen Muskelkater. 😉