Hamningberg

Über die E75 ging es nach unserer Nacht am Rastplatz weiter auf dem Turistveg. Das Wetter war erstaunlich gut und wir hatten während der Fahrt bis zu 19 Grad Außentemperatur. An der Straße grasen und relaxen hier sehr viele Schafe. Zwar wird auch vor Kühen und Rentieren ausgiebig auf Schildern gewarnt, aber davon sind uns nur wenige begegnet bis Vardø.

Durch den ältesten Unterseetunnel mit fast 3km Länge ging es auf die auf einer Insel befindlichen Stadt mit um die 3600 Einwohnern. Ein beschaulicher Ort mit der Vardøhus Festung als Sehenswürdigkeit. Nachdem wir ein wenig umhergelaufen sind, haben wir uns in der Touristeninfo am Hafen noch Postkarten gekauft und infomaterial geholt. Einen Campingplatz gibt es hier nicht, aber an der Touristeninfo kann man einen Stellplatz mit Strom bekommen und dort auch duschen. Die nette Dame in der Info hat uns auch nette Plätze in der Natur empfohlen, wenn wir keinen Strom benötigen. Da wir aber sowieso erst noch weiter nach Hamningberg wollten, haben wir nicht angeschaut.

Wieder durch den Unterseetunnel zurück und rechts ab, ging es weiter in Richtung „Ende Europas“ Hamningberg. Hamningberg ist ein verlassenes Fischereidorf, welches heute nur noch als Urlaubsort genutzt wird. Das Dorf wurde im zweiten Weltkrieg von Zerstörungen verschont und hat daher heute noch einige alte unter Denkmalschutz stehende Häuser. Die Straße dorthin ist echt abenteuerlich und allein schon den Weg wert. Durch einmalige(!) Felslandschaft schlängelt sich die gerade mal 3m breite Straße hindurch. Man fühlt sich hier echt wie auf dem Mond oder eben am Ende der Welt/Europas. Die Straße ist aber in einem guten Zustand und auch mit Wohnwagen befahrbar. Immer wieder am Wegesrand Schafe und das ein oder andere Rentier. Am Ende der Straße ist man in Hamningberg angekommen. Einem kleinen Ort mit einer Kirche, Friedhof, Schule, einer öffentlichen Toilette und einer Rentierherde. In einem Zelt an der Straße kann man Kaffee trinken und Waffeln essen. Dies haben wir nach einem Spaziergang über den felsigen Kultursti am Meer entlang, durch allerlei Überreste von Schiffen und Müll, die wohl das Meer angespült haben muss, auch getan.

Danach haben wir unseren Bus ein paar Meter von den Rentieren geparkt um unser Nachtlager einzurichten.

Alta

Vormittags verließen wir Hammerfest in Richtung Alta. In einem Vorort von Hammerfest haben wir unserem VW Bus aber erstmal eine teure Intensivwäsche gegönnt. Nach zwei Monaten und vielen lappländischen Flugvieh, war dies auch dringend nötig. Außerdem habe ich einen norwegischen Wunderbaum in der Tanke gekauft. Was es nicht alles gibt?! Riecht gut!

In Alta haben wir erstmal an der Tierklinik Stopp gemacht, wo Steffi reingeschaut hat. Danach ging es zu den von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten Felsritzungen beim Alta Museum. Eintritt kostete 90 NOK für das Museum und die Felsritzungen. Sehr viele interessante Felsritzungen finden sich an dem 3km langen Rundweg.

Danach sind wir noch kurz in die Innenstadt, bevor es über die 93 und 92 quer durch die Finnmark Richtung Karasjok ging. Dort haben wir unseren Statoil-Becher gefüllt und haben uns bei tollem Sonnenuntergangslicht weiter in Richtung Vardø auf den Weg gemacht. Auf der E6 an der Grenze zu Finnland entlang liefen mehrmals kleine dunkle fuchsartige Tiere über die Fahrbahn. Wir konnten nicht genau erkennen was es wohl für Tiere sind.

Nun sind wir gegen 1 Uhr nachts am Beginn des Varanger Turistveg auf einem Rastplatz und versuchen ein wenig zu schlafen. 🙂

Hammerfest

Bei schönem Wetter bis zu 20 Grad und der dafür zu dicken Kleidung sind wir als erstes heute zum Aussichtspunkt auf dem Berg über der Stadt gelaufen. Den sogenannten „ZickZackWeg“ ging es steil die 98m hinauf. Von oben hatte man eine fantastische Aussicht auf Hammerfest und die umliegende Landschaft und die See und natürlich auf „Snøvit“ (Schneewitchen), wo seit 2007 das Gas gefördert wird und Hammerfest zu einer reichen Stadt macht.

Vom Berg oben sind wir den Rundweg „Gammelveien“ (der alte Weg) um den Berg herum zurück in die Stadt gegangen, der weitere schöne Ausblicke bietet.

Danach haben wir etwas im Hafen relaxt mit Eis und Wiener Pølse, ehe wir zum Isbjørnklubben gegangen sind. Dem Eisbärclub kann jeder Besucher der Stadt beitreten und erhält ein Diplom, eine Anstecknadel, einen Clubausweis und einen Aufkleber. Über 200.000 Mitglieder gibt es schon. Außerdem kann man an der jährlichen Hauptversammlung in Hammerfest teilnehmen, die immer im Januar stattfindet. Letztes Mal sollen sogar 6 Mitglieder aus Deutschland angereist sein. Vielleicht bin ich ja nächstes Jahr dabei, denn ich bin heute dem Club beigetreten. 😉 Der Eisbärenclub setzt sich für den Erhalt der Eisbären ein und arbeitet mit dem WWF zusammen. In der Clubzentrale gibt es eine Ausstellung rund um das Thema Eisbär.

Danach sind wir in Richtung Café Nostalgia geschlendert, wo wir die Betreiber besucht haben. Diese sind deutsche Auswanderer, deren Tochter eine ehemalige Arbeitskollegin von Steffi ist. Im Nostalgia spielen ab und zu Bands und es gibt leckeres norwegisches und deutsches Essen. Steffi hat sich für das norwegische Rentierfleisch entschieden und ich brauchte nach zwei Monaten in Norwegen mal ein leckeres deutsches Schnitzel mit Pommes. Beides war sehr lecker. Wer mal in Hammerfest ist, dem sei eine Einkehr im Nostalgia empfohlen. 🙂

Nach drei Stunden netter Unterhaltung und Essen, sind wir dann zurück zu unserem Campingplatz gelaufen bei nur noch 13 Grad, aber wunderschöner Abendsonne.

Morgen geht es weiter Richtung Alta. Nun sind die letzten beiden Monate angebrochen, Halbzeit sozusagen. Ein komisches Gefühl…

Havøysund

Nach einer Nacht auf dem Rastplatz auf dem Turistveg nach Havøysund, sind wir verhältnismäßig früh gegen 9 Uhr aus dem Bus gekrochen und haben uns in der Luxus-Rastplatztoilette frisch gemacht. Beim Wäsche sortieren fuhr ein VW Bus mit deutschem Kennzeichen auf den Rastplatz. Kurz später sagte jemand zu mir: „Du bist doch der meister-matze, oder?!“. Ich war erstmal verdutzt, da mir das Gesicht der Dame nichts sagte, die diesen Satz zu mir sagte. Schnell stellte sich raus, dass es jemand aus dem Norwegen-Freunde Forum war und wir uns wegen Geocaching auch schon mal geschrieben hatten. Sie schauen wohl auch ab und zu hier in meinen Blog (Liebe Grüße!). Wie klein der Planet doch ist… da trifft man sich an einem Rastplatz „am Ende der Welt“. Nachdem wir uns einige Zeit unterhalten hatten, den Bus inspiziert haben und ein paar Tipps für die weitere Reise bekommen haben, ging es weiter auf dem Turistveg bis Havøysund. Die Landschaft dort ist echt einmalig. Auf dem Hinweg war es meist bewölkt und hatte eine andere Wirkung wie auf dem späteren Rückweg bei Sonnenschein und 18 Grad! Auf dem Weg gibt es noch einen weiteren schönen Rastplatz an einer kleinen Bucht mit Strand. Alles aus Beton mit einem langen sich schlängelnden Weg runter ans Wasser, wo auch eine Grillstelle und eine Feuerstelle sind. Hier hätte ich fast lieber die Nacht verbracht. Am Rastplatz erfährt man auch, dass es die Straße erst seit 1988 gibt. Mussten die Leute aus Havøysund so wohl früher per Fähre aus ihrem Ort weggekommen sein.

In Havøysund angekommen, haben wir erstmal voll getankt und den Stellplatz am Hafen angeschaut. In der Tankstelle gibt es eine Duschmöglichkeit und an den Stellplätzen auch Strom, da waren aber alle Anschlüsse schon besetzt. Dann sind wir noch zum „Arctic View“ Café im Windpark gefahren, ganz am Ende vom Land. Hier hat man bestimmt eine tolle Aussicht, wenn es nicht vernebelt ist. Leider waren sowohl die Windräder um uns als auch die Berge ringsum zur Hälfte im Nebel. Das Café hatte auch erst abends auf, daher sind wir wieder abgezogen. Hier begegnete uns übrigens zum zweiten Mal ein älteres norwegisches Paar. Die erste Begegnung war auf erwähntem Rastplatz und die Frau fand Fama wohl ganz toll (okay, das tun die meisten ;)).

In Havøysund haben wir dann im Coop noch unsere Vorräte wieder aufgefüllt, bevor es den gleichen Weg zurück ging (da es keine andere Möglichkeit gibt). Als wir den Ort verlassen haben, wurde das Wetter zusehenst besser. Strahlender Sonnenschein und bis zu 18 Grad sorgten für gute Laune und auf der Straße liegende Schafe, die sich auf dem Asphalt aufwärmten.

Nun sind wir bis Hammerfest gefahren und haben uns hier auf einem Campingplatz nahe der Innenstadt niedergelassen. Als wir gerade aus dem Auto stiegen, grüßte uns jemand aus dem Auto entgegen: „The third time!“. Es war das ältere norwegische Pärchen. Beim nächsten Mal wird wohl ein Drink fällig. 😉

Ansonsten zickt nun an unserem Auto die Scheibenwischanlage rum. Irgendwo in Finnland müssen wir eine Düse von einem der „Lichtspritzdüsen“ vorne verloren haben. Fand die sowieso unsinnig, da wir keine Lichtscheibenwischer haben. 😉 Daher kam dann wohl durch das Loch wo die Düse dran war immer viel vom Scheibenwasser raus, so dass es schnell leer ging. Als wir es dann wieder befüllt haben, funktionierte alles wunderbar und aus dem offenen Loch, wo die Düse fehlt, kam beim testen nix raus. Merkwürdig, aber ok uns sollte es recht sein. Nun ist nach einem Tag aber der komplette Behälter wieder leer. Werde ich wohl mal genauer untersuchen müssen. Zum Glück nix gravierendes.

Ansonsten hat unser Bulli gestern etwas Öl spendiert bekommen und läuft eigentlich recht rund.

Dafür haben wir noch ein weiteres Problem mit der Kühlbox. Diese funktionierte im Zigarettenanzünder-Betrieb nicht mehr. Ich habe dann festgestellt, dass die im Stecker befindliche Sicherung hinüber ist. Da viel mir ein Trick von meinem Opa ein (Gruß nach Hause ;)), diese mit Alufolie zu überbrücken. Jetzt funktioniert das ganze zwar wieder, der Stecker wird allerdings sehr warm. Zu warm. Eine Sicherung konnte ich im Baumarkt heute leider nicht bekommen. Zum Glück funktioniert die Kühlbox im 220V-Betrieb weiterhin und Stromanschluss haben wir in der Regel täglich.

Morgen schauen wir uns Hammerfest an und ein Besuch steht auf der Tagesordnung. 🙂

Bird Safari am Nordkapp

Nachdem die Holländer im mit 1m Abstand neben uns geparkten Camper fertig waren mit ihrer lauten nächtlichen Unterhaltung und deren Klimaanlage irgendwann aufhörte Krach zu machen, konnte auch ich einschlafen und gut schlafen. Auf der anderen Seite neben uns ein Deutscher mit seinem Sohn und Hund in einem Jeep. Ganz schön eng.

Nach dem Aufstehen und der kostenlosen guten Dusche im nördlichsten Sanitärgebäude der Welt, ging es erstmal zum Nordkapp. Wir sind extra „früh“ aufgestanden in der Hoffnung vor den regulären Öffnungszeiten vielleicht ohne die teuren Eintrittspreise zu zahlen auf das Nordkapp-Plateau zu kommen. Leider saß schon einer im Kassenhäuschen, so sind wir wieder abgezogen und stattdessen nach Gjesvær gefahren. Dort haben wir uns dann entschlossen eine Bird Safari zu machen.

Nach etwas warten auf den Bus der die Hurtigruten-Gäste brachte, legte unser Boot um 12:55 Uhr ab. Wir haben tausende Vögel auf dem 1,5 Std. langen Trip gesehen. Von der Dreizehenmöwe über den Seeadler und Komorane bis hin zu den schönen Papageientauchern war alles dabei. Außerdem gab es ein paar Robben zu sehen. Ein echt schönes Erlebnis. Ich hoffe, bei den vielen Fotos, die ich gemacht habe, sind ein paar brauchbare dabei.

Danach ging es weiter auf den Turistveg Richtung Havøysund. Dort haben wir auf einem sehr guten Rastplatz (sogar mit Strom) den Einmalgrill angezündet und unsere restlichen Burger und Würstchen zubereitet. Eine Deutsche, die in Schweden lebt und mit dem Rad von Rovaniemi in Finnland bis ans Nordkapp gefahren ist, machte ebenfalls gerade Rast und wir kamen ein wenig ins Gespräch. Nach dem Grillen haben wir das erste Mal ein kleines Lagerfeuer gemacht und uns an diesem ein bisschen gewärmt und die Moskitos vertrieben. Fama war die meiste Zeit im/am Fluss. Nachdem die Radlerin in ihrem Zelt verschwunden war und unser Holz abgebrannt, haben auch wir es uns in unserem Bus gemütlich gemacht.

Kirkeporten

Nach einem schönen Abend im Lavvu bei wärmendem Feuer und netter Schwedisch-Holländisch-Polnischer Runde fielen wir müde und nach Rauch riechend ins „Bett“.

Am morgen haben wir eine Stunde früher als üblich das verregnete Karasjok verlassen in Richtung Nordkapp, wo uns Sonnenschein erwarten sollte. Diese Seltenheit am Nordkapp wollten wir uns nicht entgehen lassen, hat uns doch schon ein Pole abends im Zelt vom „spectacular weather“ erzählt, welches sie am Nordkapp hatten und uns seine Fotos auf dem iPhone gezeigt. Und ebensolches Wetter empfing uns dann auch am Nordkapp. Schon auf dem Weg dorthin wurde das Wetter vom regnerischen Karasjok immer besser.

Nachdem wir den seit Mitte diesen Jahres kostenlosen Nordkapptunnel passiert hatten, steuerten wir erstmal die Tanke in Honnigsvåg an. Glücklicherweise hat der Sprit bis dahin noch gereicht, denn wir fuhren schon einige Kilometer auf Reserve. Merke: Auf dem Weg zum Nordkapp rechtzeitig genug tanken, denn es gibt bis Honnigsvåg lange Zeit keine Tankstelle. 😉
Der Sprit hier oben wird auch immer teurer, nicht nur in Norwegen, sondern auch in Schweden und Finnland fand ich es teuer (Diesel 1.55-1,60 €) und frage mich, was wohl der Sprit in Deutschland grad kostet? Vielleicht kann es mir jemand sagen? Jedenfalls haben wir jetzt um die 2€/Liter für den Diesel hier am Nordkapp hingelegt.

Auf der E69 ging es weiter Richtung Nordkapp, wir bogen aber vorher rechts ab in einem Ort zu einer Galerie. Die Künstlerin ist Deutsche aus Nürnberg und mit einem Norweger verheiratet. Sie macht schöne Bilder, die Collagen sind, was man aber so erst garnicht denkt.

Danach sind wir ins nördlichste Fischerdorf der Welt gefahren, um dort eine Wanderung zum Kirkeporten zu machen. Am Parkplatz wurden wir von einer grasenden Herde Rentiere empfangen, die ich erstmal fotografierenderweise etwas durch den Ort verfolgt habe. Fama war auch sehr aufgeregt und konnte sich kaum halten.

Die Wanderung zum Kirkeporten, einem Felsen mit einem Loch, welches einer Kirche ähnelt/ähneln soll, war nicht zu schwierig und man hatte eine wunderbare Sicht bei strahlendem Sonnenschein auf das gegenüberliegende Nordkapp-Hornet. Natürlich waren immer wieder Rentiere zu sehen, die an den Hügeln grasten.

Nach der Wanderung entschlossen wir uns wieder auf dem nördlichsten Campingplatz, wo wir vor einigen Jahren schon einmal ein Zimmer hatten, einzuchecken. Hier haben wir erstmal Wäsche gewaschen und uns wie damals eine leckere Pizza gegönnt.

Nun ist es gleich Mitternacht, wir liegen im Bus und draußen ist es taghell. Heller als hier wird’s nicht. 😉

Karasjok

Auf einer Nebenstraße sind wir auf dem Weg nach Karasjok im norwegischen Lappland wieder über einige Rentiere „gestolpert“. Da wenig Verkehr war, konnten wir auch aussteigen und fotografieren. Meist lassen sich die Tiere garnicht beim essen stören, wenn man direkt einen Meter neben ihnen im Auto bleibt. Zu Fuß kann man auch bis auf ca. 5 Meter an sie rangehen.

Unterwegs haben wir noch Stopp an einer „Bärenhöhle“ gemacht. Eine Höhle in einem großen Felsstein in die man reinklettern kann. Nicht sehr groß, aber dennoch einen kleinen Stopp Wert.

Kurz nach der Grenze liegt auch schon die „Hauptstadt“ der norwegischen Samen, Karasjok. Hier sind wir in einem samischen Kunstcenter und einem Museum über das Leben der Sami gewesen. Im Kunstcenter kann man wirklich schöne Fotografien und Bilder sehen. Einige Fotografien haben mich ein wenig inspiriert, jetzt fehlt nur noch das passende Fotowetter. Wie angekündigt regnet es hier. Für uns also nachdem wir Norwegen verlassen hatten das erste Mal wieder so richtig, wo wir in Norge wieder angekommen sind. Wollen wir hoffen, dass das kein schlechtes Omen ist. 😉
Im Museum erfährt man viel über die Welt der Samen, auch wenn dieses nicht so groß ist. Es gibt viele Messer und andere Werkzeuge und Kleidung anzusehen und u. a. ein Boot aus Tierhaut.

Nun haben wir auf dem Campingplatz in Karasjok eingecheckt und uns Grillfleisch besorgt, denn ab 19 Uhr gibt es Feuer im Lavvu (samisches Tipi-Zelt) an dem man seine mitgebrachten Speisen grillen kann. 🙂

Rovaniemi

Als erstes haben wir eine Rentierfarm bei Rovaniemi besucht. Dort haben wir viel über das Leben der Rener und die Rentierzucht erfahren und konnten diese füttern und anfassen. Es war auch ein Albino-Ren da. Etwa jedes 1000. Neugeborene ist ein Albino. Meist überstehen diese das erste Jahr nicht, da sie von Feinden im Sommer gut zu sehen sind. Nach einem Tee mit dem netten Rentier-Guide, der gut deutsch spricht, da er für vier Jahre in Deutschland gearbeitet hat, konnte ich nicht widerstehen mir ein weißes Rentierfell zu kaufen. Steffi hat es mir dann zum Geburtstag geschenkt. 🙂

Weiter ging es dann ins Santa Claus Village am Polarkreis kurz hinter Rovaniemi. Hier haben wir ordentlich Geld in den vielen Souvenirshops gelassen und Mitbringsel und Geschenke gekauft. Im Santa Claus Post Office haben wir drei Karten abgeschickt. Wer also in den nächsten Tagen Post von uns bekommt, sollte auf den speziellen Poststempel achten, der nur auf Karten kommt, die im Santa Claus Village eingeworfen wurden.

Danach haben wir uns noch kurz die Innenstadt angesehen und am Lordi-Platz (benannt nach dem Sänger der gleichnamigen Band, welche den ESC gewonnen hatte) mal das Hesburger Burgerrestaurant ausprobiert.

Danach ging die Fahrt weiter gen Norden, immer wieder abgebremst durch viele Rentiere. Mehrere Campingplätze auf der Strecke luden leider aufgrund zahlreicher Moskitos nicht zum übernachten ein. Der Campingplatz in Ivalo, den wir dann schlussendlich ansteuern wollten, war aufgrund eines Festivals leider nicht nutzbar, so dass wir am Ende ein paar Kilometer weiter auf dem nächsten Platz bis 2 Uhr nachts den Klängen der Musik lauschen durften.

Oulu

Nach einer weniger guten Nacht und einer geklauten Stunde weniger Schlaf durch die Reise in die finnische Zeitzone, sind wir zudem auch noch etwas früher als sonst aus den Schlafsäcken gekrochen.

Nach ungefähr einer Stunde Fahrt erreichten wir das überschaubare Städtchen Oulu. Nachdem wir ein wenig durch die Straßen der Innenstadt getingelt waren, zog es uns Richtung Hafen. Hier gab es einen Markt mit Fressständen und allerlei Zeugs von Messern bis T-Shirts. Außerdem gibt es schöne alte rote Holzhäuser am Hafen indem Restaurants, Cafés und Shops zu finden sind. Wir haben uns erstmal sehr leckere Pancakes gegönnt. Das Pancake-Haus ist sehr empfehlenswert, hier gibt es Pancakes in allen Variationen. Danach sind wir noch etwas durch die Shops geschlendert, wo man Fälle, Messer, Geweihe und allerlei andere Dinge erstehen kann.

Weiter ging unsere Fahrt dann Richtung Ranua, wo wir einen Stopp am Zoo eingelegt haben, uns aber dagegen entschieden haben und weiter Richtung Rovaniemi gefahren sind. Auf der Fahrt gab es wieder einige Rentiere zu sehen. 🙂

Hier bei Rovaniemi haben wir uns jetzt auf einem netten und inzwischen gut gefüllten Campingplatz niedergelassen. Ein paar Kilometer nördlich verläuft wieder der Polarkreis und dort wohnt der Weihnachtsmann, den wir morgen besuchen wollen.

Gammelstad und Luleå

Nach einem Frühstück am See ging es erstmal nach Gammelstad (die alte Stadt). Hier war früher der Stadtkern von Luleå, bis dieses wieder neu aufgebaut werden musste. Gammelstad besteht fast ausschließlich aus alten roten Holzhäusern und einer sehr schönen Kirche, die das Stadtzentrum bildet. Es wohnen ca. 5000 Menschen dort. Scheinbar teilweise ohne eigene Toilette/Bad/Wasser im Haus (die teilweise doch recht klein sind), denn zwischen einigen Häusern findet man immer wieder Toiletten-/Abwaschhäuschen. Es gibt einige Kunsthandwerkgeschäfte mit schönen Dingen, eine Touri-Info, Wirtshäuser, ein Freilichtmuseum mit ein paar Tieren uvm. Steffi hat sich ein Buch über die Region Nörbotten gekauft und ich ein „Lappland Air-Force“ T-Shirt mit Moskitos mit Fliegerbrillen drauf. 😉

Nach der Gammelstad ging es nach Luleå, wo ich nach mehreren Schuhgeschäften endlich meine Gummistiefel bekommen habe. Außerdem haben wir die Kunsthalle besucht, welche kostenlos ist.

Bevor es weiter nach Finnland ging, haben wir noch ein Geburtstagsmahl im MAX zu uns genommen. Für einige Wochen wohl der letzte MAX Besuch.

Auf der E4 ging es dann weiter nach Finnland. Im letzten schwedischen Ort direkt an der Grenze gibt es jede Menge Outlets. Scheint ein wahres Shoppingparadies zu sein. Aber es war schon spät und uns nicht nach (weiterem) Shopping zumute.

Wir haben dann noch den Tank halb voll gemacht. Schade, nach der Grenze war der Sprit 10 Eurocent günstiger. Vor der Grenzüberfahrt zurück nach Norge also in Finnland nochmal voll tanken nicht vergessen. 😉

Nun sind wir auf einem nicht besonders schönen, aber hoffentlich seltenen Campingplatz an der E4 gestrandet. Man hört die Autos über die Brücke ruckeln. Sanitäre Anlagen sind vorhanden, mehr aber auch nicht. 😉

Morgen gehts nach Oulu, damit wir auch mal eine finnische Großstadt gesehen haben.