Unstad

Ein wirklich schönes Fleckchen Erde ist dieser kleine Ort. Das Wetter war die zwei Tage hier spätsommerlich schön. Wir sind die ehemalige Straße hochgewandert, die bis zur Eröffnung des Tunnels 1995 für den Verkehr freigegeben war. Nun grasen hier am Berg die Schafe. Und die können recht angriffslustig sein, insbesondere, wenn sie Junge haben und sich von Fama bedroht fühlen. Fama hat zwar gar kein Interesse gezeigt, wurde dann aber doch von der Schafmama penetrant verjagt und verfolgt. Da ist Fama ganz schön geflitzt. 😉 Am höchsten Punkt der ehemaligen Straße, direkt über dem Tunnel, hat man eine wunderbare Aussicht auf Unstad. Und genau hier war auch unser Ziel: Ein Geocache. Nach einiger Zeit des Suchens, haben wir diesen dann auch endlich gefunden und sind den Rückweg bei Sonnenuntergang angetreten. Die Sonne verschwand hinter der dicken Wolkenwand, die hier über dem Ozean schwebt. Auf dem Campingplatz konnte ich Steffi dann zu einem Gang in die Sauna überreden. Komischerweise bin darin nur ich ins Schwitzen geraten.

Am zweiten Tag hat Steffi gemalt und am Vorabend sind wir den Weg am Meer entlang Richtung Eggum gelaufen. Fama hatte hier in einem Bergbach ihren Wasserspaß. Abends gab es dann Spaghetti.

Die Wettervorhersage hat sich inzwischen geändert, so dass wir wahrscheinlich noch ein paar Tage auf den Lofoten verbringen werden.

Kleppstad & Unstad

Nachdem Steffi beim Veterinärinstitut und zwei Tierarztpraxen in Harstad war, sind wir bei Sonnenschein und bis zu 20 Grad auf die Lofoten gedüst. An der Raftsundbrücke haben wir einen Fotostopp gemacht und in Svolvær, der „Hauptstadt“ der Lofoten, im Rema 1000 eingekauft für das abendliche Grillen.

Eingecheckt haben wir dann in Kleppstad auf dem Lofoten Bobilcamp, den wir uns vorher rausgesucht haben. Unser abendlicher Grillversuch ist dann leider an viel Wind gescheitert, der den Grill immer wieder ausgehen lies. Selbst windgeschützt hat es nicht funktionieren wollen. Daher haben wir dann in der Küche unser Grillgut in der Pfanne zubereitet, während wir Tagesschau im TV sehen konnten. Gucken wir normalerweise nie, aber nach 2,5 Monaten ohne Fernseher… 😉

Den nächsten Tag haben wir relaxt. Steffi hat ein schönes Bild angefangen zu malen mit einem Rentier drauf. Der Wind hat ganz schön gegen unser Zelt geblasen, aber alles hat Stand gehalten. Gegen Abend war der Campingplatz dann in einer Wolke versunken. Da war nix mehr mit dem tollen Panorama, das uns der Mann an der Rezeption versprochen hatte.

Am nächsten Morgen haben wir das Zelt abgebaut und sind aufgebrochen um die Insel Gimsøy zu erkunden und ggf. bei Hov-Feriegård zu übernachten. Im Norden der Insel war es aber so nebelverhangen, dass wir nach einer Rundfahrt über die komplette Insel weiter auf die nächste, Vestvågøy gefahren sind. Hier haben wir uns das ebenfalls wolkenverhangene Eggum angesehen, wo wir ebenfalls aber nicht bleiben wollten. So fuhren wir weiter Richtung Unstad und rechneten dort eigentlich auch mit Nebel. Nach dem ersten Tunnel strahlte weiter die Sonne und wir haben erstmal bei einem Bauernhof leckeren Käse probiert und gekauft. Nach dem zweiten Tunnel unmittelbar vor dem kleinen Ort Unstad strahlte uns glücklicherweise weiterhin die Sonne an. Am Strand, wo im Sommer die Surfer oft anzutreffen sind, haben wir ein paar Fotos gemacht, ehe wir bei Unstad Camping eingecheckt sind. Nicht günstig der Platz, aber sehr schön und ruhig. Noch sind wir alleine hier und die Sonne da. Hoffen wir das bleibt die zwei Tage, die wir bleiben so. 🙂

Harstad

Der einzige Campingplatz im Umkreis von ca. 55km heißt Harstad Camping und liegt etwa 5km südlich vom Stadtzentrum. Da er ohne Konkurrenz ist, scheinen auch die Preise dementsprechend zu sein. Wir haben 250 NOK bezahlt. Der glaube ich zweitteuerste Platz bisher.

Am frühen morgen wurden wir von einer sich übergebenden Fama geweckt. Sie hat oben bei uns geschlafen, aber zum Glück hat nur ihr Deckchen etwas abbekommen. Danach müsste sie in die Box, wo sie sich zwei weitere Male übergeben hat und uns wieder weckte.

Nach dem Duschen, haben wir an der Rezeption für einen weiteren Tag eingecheckt und abgeklärt, ob wir spät abends wieder auf den Platz kommen, denn wir wollen ins Kino gehen.

Dann ging es auf den Berg Gangsåstoppen von dem man einen guten Ausblick über Harstad und die umliegenden Berge hat. Wegen des guten Wetters war hier einiges los.

Danach sind wir ins Zentrum gefahren und durch die Stadt geschlendert. Es fibt hier ein tolles Badeland namens „Grottebadet“, welches unterirdisch in einem Felsen liegt und alles bietet, was das Herz begehrt. Außerdem gibt (oder vielmehr gab) es hier mal einen „Garfield Kiosk“ vor dem Steffi natürlich posieren musste. 😉 In einem Burger Restaurant haben wir uns dann was zu essen gegönnt, ehe wir die 2km nach Trondenes weiter gefahren sind um dort die Kirche anzusehen. Außerdem wollten wir uns die Adolfkanone ansehen, aber dies scheint nur mit Führung möglich und das Gelände war verschlossen.

Jetzt gehen wir gleich noch in „Dark Knight Rises“ im Kino, bevor wir uns wieder auf den Campingplatz begeben.

Jokkmokk-Harstad

In der Nacht habe ich die restlichen Postkartenwünsche erfüllt. Alle Karten sind jetzt auf den Weg gebracht. Dabei konnte ich die Huskys mitten in der Nacht losheulen hören. Ganz in der Nähe vom Campingplatz gibt es einen Husky Kennel. Die Hunde haben minutenlang Radau gemacht, wovon bestimmt der ein oder andere Zeltbewohner aufgewacht ist.

Freitag sind wir nach Jokkmokk gelaufen. Der Weg vom Skabram Campingplatz führt ca. 3km durch den Wald bis ins Ortszentrum. Dort haben wir uns erstmal ein Eis gegönnt und uns was zum Grillen sowie Leckereien aus der Bäckerei besorgt.

Am Abend haben wir dann erstmal gegrillt und danach den Tag an Lagerfeuer ausklingen lassen. Wie wir bei einer ZDF Doku, die wir auf DVD vor kurzem gesehen haben, lernen konnten, ist in Sibirien die Frau fürs Holz holen zuständig. Steffi hat daher fleißig für das Lagerfeuer im Wald nach Brennholz gesucht und war sehr erfolgreich. Ich war erstaunt was sie für halbe Bäume angeschleppt hat. 😉
Ich stelle allerdings fest, dass ich mir mal eine Axt besorgen sollte.

Das Wetter bei Jokkmokk war die drei Tage schön sonnig und warm. Nachts wird es jetzt allerdings schon recht kühl und leider auch düster.

Nun sind wir auf die Lofoten gefahren, besser gesagt erstmal nach Harstad. Eine Tagesreise über eine Strecke, die wir schon gefahren sind, als wir von den Lofoten „geflüchtet“ waren. Laut Wetterbericht erwartet uns hier ab Montag gutes Wetter.

Jokkmokk

Von der Finnisch-Schwedischen Grenze führte unser Weg gestern nach Jokkmokk im schwedischen Lappland. Wir sind auf dem netten Campingplatz auf dem wir vor drei Jahren schon einmal waren. Hier bleiben wir jetzt erstmal drei Tage und haben mal unser Zelt aufgebaut. Es ist einiges los hier. Alle Hütten und Zimmer sind voll. Eigentlich hatten wir in Erwägung gezogen ein Zimmer zu nehmen. Hier laufen die Hühner über den Platz, was Fama natürlich interessiert beobachtet. Der Camping-Hund, der hier frei rumläuft, interessiert sie jedoch weniger. Dabei ist der auch ein ganz Hübscher. Der Hof auf dem der Campingplatz ist, verkauft seinen eigenen Käse, hergestellt mit der Milch der am Platz grasenden schwedischen Bergkühe.

Heute war erstmal Großwäschetag und ansonsten nur entspannen angesagt auf dem Platz.

Muonio

Vom Kirkenes Camping ging es mittags ab und nach kurzer Fahrtzeit über die Grenze nach Finnland. Durch das Finnisch-Lappländische „Outback“ sind wir gegen Ende des Tages auf einer nichtendendwollenden Schotterpiste gefahren um schlussendlich hier in Muonio auf einem netten Campingplatz am Fluss zu landen.

Unterwegs haben wir übrigens die „beschissenste“ Toilette Finnlands kennen gelernt (siehe Foto) und in Inari viel Geld ausgeben. U. a. für zwei T-Shirts, Postkarten, Aufkleber (unser Auto wird langsam zu einem dieser peinlichen Zugeklebten) und leckere vegetarische Burger. Achja, und einmal volltanken, ist hier ja noch am „günstigsten“.

Grense Jakobselv

Gegen 12 Uhr haben wir den Øvre Pasvik Campingplatz verlassen und sind auf der holprigen 885 wieder zurück Richtung Kirkenes bei maximalen 60 km/h über die Hüppel gebrettert. Bei 96-Høyden, wo uns ein Aussichtsturm mit Sicht auf die umweltverpestende russische Stadt Nickel erwarten sollte, legten wir einen Stopp ein. Der Aussichtsturm war auch vorhanden, aber leider verschlossen. Schade.

Auf der weiteren Fahrt hielten wir am einzigen Coop Markt weit und breit an und füllten erstmal wieder unsere Vorräte auf. Danach ging es ins Nationalparkcenter. Hier haben wir uns Postkarten und einen Aufkleber fürs Auto gekauft.

Nachdem wir die holprige Straße, die hiermit von mir offiziell zu Norwegens schlechtester Straße gekührt wird, verlassen haben, sind wir weiter nach Grense Jakobselv gefahren.

Grense Jakobselv liegt direkt an der russischen Grenze und an der Barrentsee. Weiter nord-östlicher geht nicht. Bewohnt ist der Ort nur im Sommer. Auch hier fühlt man sich wie auf der Wanderung im Nationalpark beobachtet. Schon von weitem kann man die Grenztürme sehen. Auf der Straße dorthin, die 886 (die übrigens fast genauso schlecht ist wie die 885 zuvor), kommt man an Norwegens ältestem Berg/Fjell vorbei. Kurz vor Grense Jakobselv fährt man direkt an der Grenze entlang, zu sehen an den gelben norwegischen Grenzpfosten neben der Straße.

Als erstes haben wir an der Kong Oskar II. Kapelle gestoppt. Leider geschlossen, aber auch von außen ein gutes Fotomotiv. Danach ging es zum Ende der Straße, die uns zum „Hafen“ des Ortes führte. Auf den Felsen am Meer haben wir dann einen Spaziergang gemacht und Robben beobachtet, die immer wieder aus dem Wasser schauten. Weit entfernt haben wir dann etwas auf dem Wasser entdeckt, was mit bloßem Auge und durch mein Standardobjektiv ein oder zwei Wale hätten sein können. Während Steffi weiter beobachtet hat, bin ich zum Auto gelaufen, um mein Telezoom zu holen. Wie sich damit leider herausstellte, handelte es sich um ein Boot mit zwei Menschen darauf. Schade, denn man soll hier Wale beobachten können.

Nach einer Brotzeit stoppten wir noch einmal an der Kapelle und suchten und fanden den dortigen Geocache. Dann ging es weiter zum Kirkenes Campingplatz, wo wir noch eine DVD geguckt haben und nun zu schlummern versuchen.

Neue Fotos online!

Ich habe soeben viele neue Fotos bei Picasa von unserer Reise hochgeladen! Viel Spass beim Anschauen! Hier gehts lang: https://picasaweb.google.com/lh/albumMap?uname=100899129087606080401&aid=5691573000991538833#map

Hier eine kleine Auswahl:

Dreiländereck (Treriksrøysa) im Øvre Nationalpark

Heute waren wir am einzigen Platz der Erde an dem drei Zeitzonen aufeinandertreffen, im Dreiländereck Norwegen-Finnland-Russland.

Schon der Weg dorthin ist ein Abenteuer für sich. Von unserem Campingplatz ging es noch ein paar Kilometer auf der 885 weiter, bis man rechts in einen Waldweg nach „Treriksrøysa“ abbiegen muss. Der Waldweg führt 19km lang bis zum Parkplatz, von wo aus man die Wanderung starten kann. Der Weg hat es allerdings in sich. Wer nicht gerade über ein Geländefahrzeug verfügt und sein Auto liebt, muss mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15km/h die Stunde auskommen. So benötigt man etwa eine Stunde für den Waldweg bis zum Parkplatz. Steffi hat sich während der Fahrt verkrampft in ihrem Sitz festgekrallt und bei dem ein oder anderen tiefen Loch in der Fahrbahn konnte ich ein seufzen neben mir vernehmen. 😉

Nachdem wir die holprige Hinfahrt überstanden haben, startete unsere Wanderung. Vom Parkplatz aus konnten wir schon den Grenzwachturm sehen und haben erstmal die Infotafeln durchgelesen. Dort steht, was man an der Norwegisch-Russischen Grenze darf bzw. eher nicht darf. Der Teil mit dem Verbot Grenzsoldaten zu fotografieren war überklebt und scheint daher wohl nicht mehr zu gelten. Mein Handy hatte sich derweil ins russische Mobilfunknetz eingebucht und eine SMS teilte mir mit, dass ein Telefonat teure 5,12€/Min kosten soll.

Nach wenigen Metern auf dem Wanderweg begegnete uns auch schon gleich ein freundlicher junger bewaffneter Grenzsoldat. Der uns nochmal einige Hinweise gab wie z. B. das es verboten ist den Grenzstein zu umrunden und den weißen Stein obendrauf zu berühren. Und er war begeistert, dass wir Fama angeleint hatten. 😉

Der Weg führte durch mooriges Gebiet und immer wieder über Holzbohlen, die dafür sorgten, dass uns nasse Füße erspart blieben. Anfang des Sommers soll es hier sehr nass sein und es wären wahrscheinlich Gummistiefel vorzuziehen. Nach kurzem Weg begegneten uns zwei Deutsche, die den holprigen Waldweg mit einem Mietwohnmobil gefahren sind. Ansonsten war nur noch ein norwegisches Paar mit Hund unterwegs und wir die meiste Zeit den 5km langen Weg allein. Eine herrliche Stille, die man in Deutschland wohl nirgends finden kann, umgab uns.

Während der Wanderung hatten wir herrliches Wetter bei Sonnenschein und um die 19 Grad. Irgendwann roch ich Feuer und dachte mir, dass wir dann wohl gleich angekommen sein müssten und nicht alleine dort sind. Und so war es auch, wir wurden von zwei jungen norwegischen Grenzsoldaten empfangen, die sich gerade Karotten und Wasser für Kaffee über dem Feuer warm machten und ums auch gleich auf einen Kaffee einluden. Wir zogen unsere Fanta aber vor, unterhielten uns eine zeitlang mit den beiden und ließen uns am Grenzstein fotografieren. Nachdem wir unsere Brote verdrückt hatten und uns noch ins Tourbuch eingetragen, machten wir uns auf den Rückweg.

Leider haben wir weder Bär (der hier am meisten in Norwegen verbreitet sein soll) noch Elch sehen können. Außer Moskitos und Libellen sind uns keine Tiere begegnet. Auf dem Rückweg haben wir aber den Ameisenhaufen gesehen, den ein Bär wohl in der Nacht zuvor ein wenig zerstört hat, wie uns die Grenzsoldaten erzählten.

Das Umrunden des Grenzsteins kostet übrigens um die 5000 NOK, ein eher teures Vergnügen also. 😉

Nun sind wir zurück auf dem Campingplatz und relaxen nach einer Nudelsuppe den Rest des Abends.

Kirkenes und Pasvikdalen

Von Hamningberg fuhren wir zurück nach Vardø, wo wir in der Touristinfo die Dusche genossen und das kostenlose WLAN genutzt haben.

Danach ging es auf gleichem Wege die E75 wieder zurück, um dann auf der E6 weiter bis nach Kirkenes zu fahren. Das Wetter war unterwegs meist sehr sonnig.

In Kirkenes sind wir kurz durch den Ort gelaufen. Die Geschäfte hatten aber schon zu und Marktstände wurden gerade abgebaut. Ansonsten hat uns der Ort auch nicht besonders umgehauen. Daher fuhren wir weiter zum Grenzübergang nach Russland um uns diesen anzusehen. Danach sind wir auf Norwegens wohl schlechtester Straße, der 885, durch das Pasvikdalen gefahren. Links Russland, rechts Finnland. Schneller als 60km/h sind fast nie möglich, wenn man sein Auto liebt. Die Straße ist übersät mit Schlaglöchern und Hüppeln. Nach ca. 2 Stunden Fahrt sind wir am Øbre Pasvik Campingplatz angekommen. Für 150 NOK hat uns die nette ältere Dame einen Stellplatz mit Strom angeboten. Wir sind wohl die einzigen Gäste hier heute. Hier schwirren noch ein paar Moskitos rum, aber längst nicht mehr so viele. Wir haben uns erstmal Spaghetti gekocht auf unserem in letzter Zeit nicht genutztem Gaskocher. Fama ist derweil vom Steg in den Fluß geplumpst und dabei untergetaucht, als sie hinter einem Stein, den ich ins Wasser geworfen habe, her wollte.

Mein iPhone ist sich derweil nicht sicher, ob ich nun in der russischen, finnischen oder doch noch mitteleuropäischen Zeitzone bin und entscheidet sich meist für Helsinki-Zeit. Hoffen wir, dass der Wecker uns um 9 und nicht um 10 oder 11 weckt, denn wir wollen morgen die Wanderung zum Dreiländereck-Grenzstein bewältigen.

God natt!