Nordlicht- und Winterfotos

Da uns nach dem Umzug nun wieder eine brauchbare Internetverbindung zur Verfügung steht, konnte ich endlich in Ruhe meine Bilder sichten und habe auf meiner Website Friedrich.Photography ein paar Nordlichtbilder und Winterbilder der letzten Monate veröffentlicht. Viel Spaß beim Ansehen!

Unsere neue Unterkunft

Klein, aber fein ist unser neues vorübergehendes Zuhause. Hier in Brennelv bei Lakselv wohnen wir nun mindestens bis August umgeben von herrlicher Natur. Aus unserem Fenster blicken wir auf die gegenüberliegenden Berge und hinab ins Tal auf den Fluß. Spaziergänge, Wanderungen, Radtouren, Jogging starten wir direkt von unserem Heim aus in die weitläufige Natur. Steffi ist auch schon der erste Elch auf dem Heimweg fast vors Auto gesprungen.

Die Satschüssel versorgt uns mit dem teilweise doch recht grausigem deutschen Fernsehprogramm. Da merkt man, was man nicht vermisst hat. 😉 Ich lerne grad das Programm der öffentlich-rechtlichen deutschen Sender mehr zu schätzen sowie das norwegische. Da wir außerdem über endlich hervorragendes Internet verfügen, haben wir uns ein Netflix-Abo besorgt, womit wir nun norwegische Serien und allerlei Filme genießen.

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Wir bauen uns eine Schneehöhle

In der Finnmark sind die Winter kalt und lang. Was bietet sich da mehr an, als eine Schneehöhle zum übernachten in der herrlichen Natur zu bauen? Gut, der ein oder andere beginnt wahrscheinlich schon beim Gedanken daran zu frieren und wird lieber vorm warmen knisternden Kamin sitzen. Ich wiederum finde es total „cool“. 😉

Allein schon die Vorstellung in dieser mit eigenen Händen geschaffenen, einmaligen und vergänglichen Behausung eine Nacht zu verbringen, erfüllt mich mit Vorfreude. Ebenso wie der Gedanke an den Bau der Schneehöhle. Daher konnte ich es kaum abwarten, als wir gefragt wurden, ob wir eine Schneehöhle mitbauen möchten.

Ende Januar war es dann endlich soweit und wir fuhren mit dem Schneescooter und allerhand Schaufeln bewaffnet raus ins Fjell an eine gut geeignete Stelle für die Schneehöhle, an der unsere Freunde auch schon im letzten Winter eine gebaut hatten. Nach kurzer Einführung und Checken der Lage, hangelten wir uns den steilen Hang hoch und begannen wenige Meter unter der Schneekuppe mit dem Bau von drei Eingängen. Leider kamen wir nicht ganz so schnell voran, da der Schnee sehr hart war. Die Dunkelzeit (Mørketid) war grad erst vorüber, daher wurde es auch schon bald dunkel und wir mussten mit Kopfleuchten (Hodelykt) weiter arbeiten. Am Ende des ersten Schaufeltages waren wir zumindest soweit, dass die Eingänge fertig waren und wir am Anfang vom „Rest“ standen.

Wir haben uns dann für das kommende Wochenende verabredet, um unsere Arbeiten fortzusetzen und ggf. die Schneehöhle im Rahmen eines Geburtstages und unseres Hochzeitstages einzuweihen. Aufgrund des „Panzerschnees“, sind wir jedoch auch dann noch nicht fertig geworden. Schlussendlich konnten wir durch einlegen einer Sonderschicht unter der Woche abends die Schneehöhle fertigstellen.

Am darauffolgenden Wochenende haben wir die Schneehöhle dann zu sechst (und mit sechs Hunden) eingeweiht. Zuerst haben wir uns am gemütlichen Lagerfeuer Rentierfleisch mit Kartoffelbrei und Gemüse zubereitet, ehe wir es uns in der Schneehöhle für die Nacht gemütlich gemacht haben. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt war es mit guten Schlafsäcken und Baumwollunterwäsche erträglich.

Die Schneehöhle hat ungefähr 30 Quadratmeter und bietet gut Platz zum übernachten für 6-10 Personen. Es gibt einen Haupt- und einen Seiteneingang sowie Sitzplätze, eine Kochecke und eine kleine Treppe.

Der Bau so einer Schneehöhle ist sogar hier in der Finnmark nicht so alltäglich, dass wir es damit auf die Titelseite vom „Finnmark Dagblad“ geschafft haben und darüber mit einem zweiseitigen Artikel berichtet wurde. 🙂

Hier einige Bilder vom Bau der Schneehöhle, der ersten Übernachtung und dem Artikel aus dem Finnmark Dagblad:

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Die Sonne ist zurück

Nun haben wir sie überstanden, die Mørketid. Seit 21. Januar ist die Sonne wieder zu sehen, auch wenn ich sie persönlich noch nicht sehen konnte. Man spürt aber, dass sie da ist, auch wenn man sie aufgrund von Bergen oder Wolken nicht richtig sehen kann. Es kommt mir nun recht schnell vor, wie es von Tag zu Tag immer mehr Helligkeit gibt. Pro Woche beglückt uns nun die Sonne immer eine Stunde länger am Horizont. Ich glaube demnächst muss ich mich um eine Sonnenbrille für’s Auto fahren kümmern. Der Mix aus Schnee und Sonne könnte evtl. zu Sichtproblemen führen.

Somit haben wir sie also hinter uns gebracht, die Polarnacht. Als schlimm haben wir sie beide nicht empfunden. Wir haben uns aber sagen lassen, dass es durch den Schnee dieses Jahr heller war. Insgesamt hab ich nur wenige der Vitamin D-Tabletten gefuttert, ungefähr um die 20 Stück. Steffi noch weniger als ich. In der dunkelsten Zeit war es mittags um die vier Stunden so „hell“, dass man gut sehen konnte und das sonst allzeit auf dem Kopf befindliche „Hodelykt“ (Kopflampe) getrost in der Jackentasche bleiben konnte.

Auch die Schlittenfahrten bei Mondenschein hatten etwas mystisches und für sich.

Die letzten Tage, bevor die Sonne dann offiziell wieder da war, gab es dann wieder schöne Farbenspiele am Himmel zu sehen. Nun hoffe ich in den nächsten Tagen bei freiem Himmel ein paar schöne Bilder von der Sonne machen zu können.

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Harrytur in Finnland

Das schöne in Grenznähe in Norwegen zu wohnen ist, auf sogenannte „Harrytur“ gehen zu können. So nennt es der Norweger, wenn er ins Nachbarland für den günstigen Großeinkauf fährt. „harry“ heißt soviel wie prollig. Man geht also auf „Prollausflug“ nach Schweden oder in unserem Fall nach Finnland. So einen Ausflug haben wir jetzt bereits zweimal gemacht.

Der Begriff wurde wohl durch einen Politiker geprägt, der meinte, dass das günstige einkaufen in Schweden abscheulich/prollig sei. Der Meinung scheinen viele in Grenznähe wohnende Norweger jedoch nicht zu sein. Im Gegenteil, für die kauflustigen Norweger haben die skandinavischen Nachbarn oft in Grenznähe wahre Einkaufsparadiese gebaut, wo der Norweger alles kaufen kann, was er braucht. Und das tut der geneigte Norweger natürlich auch, denn die Preise sind deutlich günstiger als im Hochpreisland Norwegen. Sicher, als deutsche Preise gewohnte, empfinden wir auch die schwedischen und finnischen Preise nicht als günstig. Wenn man jedoch in Norwegen lebt, kann man einige Kronen sparen, wenn man auf Harrytur geht.

Bei uns hier oben in Lakselv hat man allerdings nur eine von der Entfernung sinnvolle Möglichkeit im benachbarten Finnland einzukaufen. So fährt man ca. eine Stunde bis zu einem hinter Karasjok direkt an der Grenze liegenden kleinen Örtchen namens Karigasniemi. Dort gibt es einen Supermarkt in dem man zumindest alles für den täglichen Bedarf findet. Klar, hier oben würde sich ein großer Konsumtempel mit übermäßigem Angebot auch kaum rentieren. Da die Finnen der EWU angehören, wird dort in Euro bezahlt und als Deutscher weiß man so doch gleich wie teuer es auch hier noch im Vergleich zu Deutschland ist. Aber die Preise hier im Norden haben, wie ich finde, ihre Berechtigung. Vielleicht verfasse ich dazu mal einen separaten Beitrag.
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Jedenfalls haben sich die Kaufleute im kleinen Karisganiemi gut auf die norwegischen Einkäufer eingestellt und sprechen auch norwegisch. Neben zwei mehr oder weniger kleinen Supermärkten gibt es drei Tankmöglichkeiten, ein nettes Restaurant/Bar/Kneipe und einen kleinen Baumarkt. Im dortigen Restaurant könne wir uns das essen gehen wenigstens mal leisten. 😉

Weiterhin bekommt man in Finnland bestimmte andere Produkte, die es in Norwegen nicht gibt. Zum Beispiel habe ich mich in eine großartige Creme Brülee-Schokolade verliebt, nachdem ich schon so auf das norwegische Creme Brülee-Eis abfahre. Außerdem war das Moltebeeren-Eis, welches wir beim letzten Einkauf in Finnland entdeckt haben sehr lecker. 🙂

Und wenn man schon in Finnland ist, sollte man auch gleich den Tank voll machen, denn auch hier lässt sich ordentlich sparen. Wir haben für den Liter Diesel zuletzt 1,58 € gezahlt. In Lakselv hätten wir an dem Tag umgerechnet ca. 1,81 € zahlen müssen.

Bestimmt werden wir noch das ein oder andere mal einen kleinen Prollausflug machen, so lange wir hier wohnen.

Steffis Unwetter-Geburtstag

Gestern hatte Steffi Geburtstag. Dazu wollte ich sie zum ersten Mal ins Kino in Lakselv einladen. Blöd war nur die Unwetterwarnung mit Sturm und Schneeverwehungen. Was, wenn wir nicht mehr nach Hause kommen? Und was, wenn auch noch Marit nicht mehr nach Hause kommt, die am Nordkapp in Honningsvåg Dienst hat? Für die Nordkapp-Insel war noch schlimmeres vorausgesagt. Wir entschieden uns es trotzdem zu riskieren. Schlimmstenfalls übernachten wir in der Tierklinik in Lakselv und die Hunde müssten die Nacht alleine überstehen.

Da wir seit zwei Wochen kein Internet haben (mal sehen, wann sich der Anbieter bemüht etwas dagegen zu unternehmen), fuhr ich also nach der vorabendlichen Hunderaubtierfütterung zu Steffi in die Tierklinik, um dort vor dem Kino noch etwas das Internet zu nutzen und die ein oder andere Sache zu erledigen.

Auf dem Hinweg bekam ich schon einen kleinen Vorgeschmack, was uns in der Nacht noch bevorstehen würde. Aber man konnte noch einigermaßen gut und heil die 15 km nach Lakselv reinfahren. In der Tierklinik sitzend und das vermisste Internet in Breitbandgescheindigkeit nutzend, wurden die Winde draußen immer stärker.

Gegen halb Acht machten wir uns dann mit Steffis Auto auf den Weg zum Kino. Es herrschte starker Wind und Dank des Schnees konnte man oft so gut wie nichts mehr sehen. Blöd, dass wir noch nie beim Kino waren und nur eine ungefähre Ahnung von dessen Lage hatten. Gepaart mit einer Sicht von wenigen Meter, führte dies unweigerlich dazu, dass wir ellenlang das Kino suchten.

Als wir unsere Suche außerhalb des Wagens versuchten fortzusetzen, erwischte mich eine Windböe und riss mir die Brille aus dem Gesicht. Na super! Ich hatte sie schon abgeschrieben und schätzte sie schon hundert Meter weiter irgendwo rumliegen. Blöd, dass ich ohne Brille blind wie ein Fisch bin und so auch jede Suche meinerseits sinnlos gewesen wäre. Nach einigen Sekunden konnte ich jedoch endlich Steffi auf den Verlust meiner Brille aufmerksam machen, welche diese dann auch glücklicherweise blitzschnell am Boden fand. Uff, Glück gehabt! Daraufhin brachen wir die Suche nach dem Kino außerhalb des sicheren Autos ab. Es war eh schon gerade 20:00 Uhr und der Film begann soeben ohne uns. Trotz nicht vorhandener Sicht entschlossen wir uns jedoch mal zu schauen, ob wir das Kino nicht doch finden, damit wir das nächste Mal nicht wieder suchen müssen. Nach ein wenig umherfahren, tauchte dann auch plötzlich ein Schild auf, welches den Weg zum Kino wies. Super!

Wir entschlossen uns kurzerhand reinzugehen und zu fragen, ob der Film schon läuft. Er lief schon, aber grad 5 Minuten. Und das Beste: Tickets waren gratis. Na dann, nix wie rein. Ein größerer Kinosaal, als von mir erwartet für das kleine Städtchen Lakselv. Wir waren froh in den bequemen Kinosesseln Platz nehmen zu können und vom Sturm draußen nichts mehr mitzubekommen. Ich ging nochmal raus und versorgte uns mit Schokopopcorn und salzigem Popcorn mit Karamellpuder. Dazu Cola.

Die Verkäuferin, die uns auch gratis reingelassen hat, kam mir bekannt vor. Dann viel der Groschen: Die haben wir vor einer Woche bei einer privaten Krabbenessen-Feier kennengelernt. Ob wir deshalb gratis reindurften? Oder ob wirklich gratis für alle war? Ich glaub wir werden es nicht mehr erfahren.

Nach dem Film, übrigens der zweite Teil von „Hunger Games“, fuhren wir vom schneeverwehten Parkplatz zur Tierklinik zurück. Sachen ins Auto gepackt, Tor gegen den Sturm ankämpfend noch verschließen und ab auf die Piste nach Hause. Dort warteten schließlich noch Geschenke für Steffi.

Doch je näher wir dem Ortsausgang von Lakselv kamen, desto heftiger würde der Sturm und desto weniger die Sicht. Ok, umdrehen war irgendwann keine Option mehr, da dies im Bereich des unmöglichen lag. So kämpfte ich mich mit unserem VW Bus ohne Allradantrieb und ohne Spikes durch die Schneeverwehungen. Mehrmals musste ich stehenbleiben, weil rein garnix mehr zu sehen war.

Dann passierte, was nicht passieren sollte: Ich blieb in einer Schneeverwehung stecken. Mist! Warnblinker an und sachte versuchen da wieder raus zu kommen. Vorwärts ging gar nichts mehr. Also Rückwärts. Jedoch mit der Angst im Fjord zu landen, welches sich wenige Meter den Abhang neben der Straße hinunter befinden musste und Dank keiner Sicht nach hinten schwer einzuschätzen war, wieviel Meter oder Zentimeter mir noch blieben. Im dritten oder vierten Anlauf gelang es mir dann zum Glück mich aus dem tiefen Schnee zu befreien und ich konnte die Fahrt fortsetzen.

Da außer uns wahrscheinlich eh kein Idiot da rum fuhr und mir bisher auch niemand begegnet war, fuhr ich nur noch mitten auf der Straße weiter. Kurz vor dem Ziel dann noch zwei tiefere Schneefelder gemeistert, ehe ich froh in unsere Einfahrt einbog. Die Hunde empfingen mich mit Wimmern und Gebell und schienen mindestens genauso froh wie ich, dass ich wieder da war.

Während der Fahrt habe ich mir schon so meine Gedanken gemacht, ob Steffi auch durchkommt. Von daheim schickte ich ihr dann eine SMS, mit dem Tipp immer mittig zu fahren. Kurz darauf bekam ich von ihr die Nachricht, dass sie fest stecken würde. Na klasse!

Wir telefonierten und sie wollte erstmal versuchen allein wieder frei zu kommen, ehe ich mich wieder in das Unwetter begebe. Ich suchte schon mal Schaufeln, Lampen und Abschleppseil zusammen. Irgendwann kam dann wohl tatsächlich ein anderes Auto bei Steffi vorbei. Die Insassen informierten das Räumfahrzeug auf das Steffi dann warten wollte. Bevor dieses jedoch kam, kamen zwei Trucks. Die Trucker zogen den Wagen raus und Steffi konnte ihre Fahrt fortsetzen. Es war auch garnicht mehr weit bis nach Hause. Durchnässt und kalt konnte sie dann nach Mitternacht verspätet ihre Geburtstagsgeschenke auspacken. 😉

Demnächst verzichten wir auf Kino bei Unwetterwarnung! 😉

Wie in den Nachrichten vermeldet wurde, ist in Lakselv wohl der Weihnachtsbaum im Zentrum umgeknickt und hat noch gleich eine Straßenlaterne mitgenommen. Unser Grundstück ist voller Schnee. Wie ich den Massen Herr werden soll, überlege ich mir jetzt. Da wäre der Nachbar mit dem Traktor nicht unangebracht, der letztens schon hier war.

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Die Mørketid bricht an

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Heute hat die Sonne uns offiziell verlassen. Die „mørketid“ (übersetzt = Dunkelzeit), also die sogenannte Polarnacht ist da. Für ca. 2 Monate werden wir die Sonne jetzt nicht mehr zu Gesicht bekommen.

In den letzten Wochen sind wir beide deutlich mehr müde. Seit einigen Tagen nehmen wir unsere aus Deutschland mitgebrachten Vitamin D-Tabletten, um Körper und Immunsystem wegen dem fehlenden Sonnenlicht zu unterstützen.

Die letzten Wochen konnte man sehr schöne Sonnenauf- und -untergänge bewundern, die immer kürzer beieinander lagen. Vor und nach Sonnenauf- bzw. -untergang ist es aber noch einige Zeit „hell“. So können wir auch bestimmt die nächsten Tage noch etwas sehen.

Wichtigstes Utensil, wenn man das Haus verlässt, ist jetzt das Hodelykt (Kopflicht), damit man nicht im Dunkeln tappt. 😉

Die letzten Wochen ist zudem wieder gut Schnee gefallen. Wenn man vom Weg abkommt, kann es einem schnell passieren, dass man so tief im Schnee versinkt, dass man rauskrabbeln muss. Und eine neue Aufgabe ist somit für mich auch hinzugekommen: Schnee schieben. Super, dabei hatten wir gesagt, wir mieten keine Wohnung mehr, wo man selbst Schnee räumen und Treppenhaus putzen muss. Manchmal kommt es anders als man denkt und da wir keine Miete zahlen, zählt das diesmal noch nicht. 😉

Der Fjord und der Fluss frieren langsam, aber stetig zu. Heute haben wir gecheckt, ob der Fluss bereits genug zugefroren ist, damit wir die Route mit dem Hundeschlitten darüber fahren können. Dafür ist es aber noch nicht soweit, noch ist ein schmales Bächlein fließendes Wasser zu sehen. In der Regel ist der Fluß auch erst Mitte Dezember genug zugefroren.

Windig war es in den letzten Wochen auch immer wieder mal ganz gut. Da fliegen einen schon mal Grill, Saunaeimer oder Hundematratze über den Hof oder der Schnee wirbelt einem durchs Gesicht.

Das Wetter hat hier also allerhand zu bieten. 😉 Sicher nicht jedermanns Ding. Uns gefällt es aber bisher. Mal sehen, was wir nach Ende der Mørketid sagen. Aber dafür wird man ja im Sommer mit viel Sonne entschädigt. 🙂

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Die ersten Hundeschlittentouren

Nach drei Wochen Hundesitting, ist die Chefin jetzt seit über einer Woche wieder zu Hause und wir konnten die ersten Fahrten mit dem Hundeschlitten machen. Viel neuer Schnee ist nicht mehr gefallen, aber die Umgebung ist ausreichend gezuckert. Durch vereinzelte Tage mit Temperaturen leicht über dem Gefrierpunkt taute es jedoch zwischendurch ab und zu mal wieder an.

Bisher haben wir (wie wohl in Grönland üblich) die Hunde in der Fächeranspannung (Fan Hitch) bei den ersten Schlittenfahrten angespannt. Hierbei sind die Hunde wohl relaxter, da sie mehr Bewegungsfreiheit haben. Bei den ganzen Trainingsfahrten, welche wir vorher mit dem Quad oder Trainingswagen gemacht haben, wurde immer im sogenannten Doppelgespann gefahren. Unsere Tour mit dem Schlitten führt durch die Umgebung an den Stabbursdalen Nationalpark und wieder zurück. Darauf, dass wir endlich die Hunde vor den Schlitten spannen können, habe ich gewartet. 🙂
Bisher macht es mehr Spaß als die Trainingsfahrten mit dem Quad. Gespannt bin ich jedoch auf weitere, andere und/oder längere Touren. 🙂

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Der Winter hält Einzug

So langsam hält hier oben 160 km unter dem Nordkap der Winter Einzug. Die letzten ca. drei Wochen waren die Temperaturen konstant um den Gefrierpunkt. In den Nächten hatten wir auch teilweise schon mal bis zu -13°C. Zuerst wurden die Berge rund um Lakselv auf den Spitzen mit „gezuckert“, ehe dann das erste Mal der Schnee auch die Straßen weiß machte. Nun hat es den halben Tag über nochmal richtig gut geschneit. Schauen wir mal, ob der Schnee liegen bleibt und genug weiterer hinzu kommt, damit wir demnächst die Hunde vor den Schlitten spannen können. 🙂

So sieht die Voraussage für die kommenden Tage aus:

Wettervorhersage

Und weil es so schön ist, hier ein paar Fotos (vom iphone):

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Nordkapp mit Simon på tur

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Wie bereits berichtet, hat uns Simon, der Norge på langs läuft, in der letzten Woche einen Besuch abgestattet. Dabei haben wir uns für die letzten Kilometer zum Nordkapp verabredet. Heute war es soweit. Bei echtem Nordkappwetter (Schneeregen und etwas windig) habe ich Simon in Honningsvåg abgeholt und wir sind zum Wanderparkplatz zum Knivskjelodden gefahren. Von dort sind wir die letzten Kilometer bis zum Nordkapp gelaufen. Heute war noch das „gute“ Wetter, nachdem Simon gestern schon seine Wanderung aufgrund des schlechten Wetters unterbrechen musste. Heute hatte der starke Wind etwas nachgelassen und wir konnten bei Schnee/-regen gut laufen. An uns vorbei rauschten ein paar Autos mit deutschen, finnischen und anderen Kennzeichen sowie vier oder fünf Busse, die die Hurtigrutengäste zum Nordkapp brachten. Ansonsten wurden wir noch von zwei Radlern überholt und von interessierten Norwegern aus dem Auto angequatscht.

Endlich (dies vor allem für Simon nach ca. 3000km durch Norwegen) am Kapp angekommen, wurden natürlich erstmal Fotos an der stählernen Weltkugel gemacht. Danach in der Nordkapphalle unterhielten sich die Norweger (aus dem Auto zuvor) noch interessiert mit Simon, ehe wir Waffeln, Kaffee und Hot Chocolate im Café genossen. Danach reichte es grad noch für einen Gang durch den Souvenirshop, ehe wir quasi rausgeworfen wurden. Wir waren auch die letzten verbliebenen Besucher, nachdem die Busse mit den Hurtigrutengästen wieder weg waren. Eigentlich sollte bis 15 Uhr geöffnet sein, aber um 14:30 Uhr wurden schon die Rollläden runtergelassen. Also gingen wir und machten noch ein paar Fotos an der Weltkugel, die wir jetzt für uns allein hatten.

Zurück zum Auto gelangten wir dann in einem Bulli, in dem eine Frau schon die beiden Radler inkl. deren Räder mitnahm. Wir konnten uns noch dazuquetschen und standen so die paar Kilometer bis zum Auto. In Honningsvåg haben wir den Tag dann bei einem guten essen ausklingen lassen.

So bin ich nun im dritten Anlauf doch tatsächlich noch auf dem Nordkappfelsen gelandet. Respekt an Simon, dass er diese einmalige Reise zu Fuß durch Norwegen bewältigt hat.

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