Die ersten Wochen in Lakselv

Bei unserer Ankunft wurden wir mit Essen von Marit empfangen. Es gab Lamm und Kartoffeln.

Am ersten Tag waren wir dann insgesamt drei mal bei der Polizei. Steffi hat bisher keine Registrierungsbestätigung o. a. erhalten. Wie sich dann rausstellte hat sie bisher nur eine vorläufige Personennummer erhalten (ohne die hier in Norwegen gar nichts läuft) und diese war aufgrund ihres ersten nur sehr kurzen Arbeitsvertrages „ausgelaufen“ bzw. keine richtige Personennummer ausgestellt worden. Also alle Formulare noch einmal ausgefüllt. Nun warten wir seit ca. vier Wochen und haben noch nix gehört. Aber wir gehen mal davon aus bald Post in der Angelegenheit zu erhalten. Dann darf auch ich mich hier offiziell anmelden.

Die erste Woche habe ich dann erstmal mit der Erkältung gekämpft, die ich mir wohl in einer kalten Nacht in Finnland im VW Bus zugezogen hatte. Steffi hat es dann wenig später auch etwas erwischt.

Gut war, dass wir die ersten Tage gleich den Hof von Denise mit Pferden, Kühen und Katze gehütet haben und uns um deren Versorgung gekümmert. Noch besser war dabei, dass ich dort gleich in der zweiten Nacht in Norwegen das allererste Mal in meinem Leben Polarlichter erleben durfte, wenn auch nur recht schwach sichtbar. Das beste allerdings waren die Polarlichter zwei oder drei Nächte später daheim über unserer Hütte. Über eine Stunde fand ein mystischer Lichtertanz in Grün am Himmel statt und diesmal richtig groß und hell sichtbar. 🙂

Ansonsten haben wir das teilweise noch sehr schöne Wetter für Spaziergänge oder kleine Wanderungen genutzt. Die letzten paar Tage war es dann eher trist, regnerisch und grau und die Sonne zeigt sich nur selten mal für ein paar Stunden. Die Tage werden jetzt von Tag zu Tag und Woche zu Woche immer kürzer und der Winter nähert sich langsam. Pro Woche steigt die Sonne jetzt ungefähr eine Stunde weniger über den Horizont empor, ehe sie sich Ende November gar nicht mehr zeigen wird. Heute haben wir noch ca. 10 Sonnenstunden am Tag. Die Tagestemperaturen in den ersten vier Wochen lagen so zwischen 6 bis 15 Grad. Heute morgen war nun zum dritten mal etwas Frost und die Hunde hatten eine kleine Eisschicht auf ihren Wassereimern.

In den ersten Wochen jetzt hier habe ich schon viele neue Dinge gelernt. Mein Leben als Bürostuhlsitzer in den letzten 12 Jahren in Deutschland ist dazu der totale Kontrast gewesen. Ich habe in den letzten Wochen mit Werkzeugen und Geräten gearbeitet, die ich noch nie zuvor in der Hand hatte. Vor allem wie man Holz macht, weiß ich jetzt, denn das war DIE Hauptbeschäftigung für mich bisher. 😉
Hinzu kommt die Arbeit mit den Hunden, die mir auch viel Spaß macht, aber natürlich auch vollkommen neu ist. Die Trainingsfahrten machen schon mal viel Spaß, aber ich bin noch mehr gespannt auf den Winter, wenn es mit dem Schlitten durch die schöne schneebedeckte Landschaft hier geht.

Während Steffi sich problemlos mit den Norwegern hier verständigen kann, bin ich derzeit immer noch in der Phase, dass ich glaube hier auch in einem Jahr noch keinen so richtig zu verstehen. Es ist doch recht deprimierend von Sätzen immer nur einzelne Wörter zu verstehen. Ich weiß zwar meist was Thema ist, aber man braucht ja nur ein Wort eines Satzes nicht zu verstehen oder falsch zu deuten und schon kann man genau das Gegenteil sich zusammengereimt haben, von dem was eigentlich gesagt wurde. Dies ist auch schon das ein oder andere Mal vorgekommen. Und dann kommt die Schwierigkeit hinzu, dass für mich zu schnell gesprochen wird und/oder der eine einen Dialekt hat, der wieder anders klingt als von einem anderen.
Am besten verstehe ich noch die Deutschen, wenn sie norwegisch reden. 😉

Aber ich denke mal, dass ich nach einem Monat nicht zuviel erwarten sollte und hoffe das gibt sich mit der Zeit.
Gelernt habe ich zumindest in den letzten Tagen wieder verstärkt mit der Computer-Lernsoftware „Norwegisch aktiv“. 🙂

Das erste Buch auf norwegisch habe ich allerdings nach drei Seiten erstmal wieder bei Seite gelegt. Es ist doch sehr anstrengend so viele Wörter im Wörterbuch dauernd nachschlagen zu müssen. Das mindert den Lesespaß leider erheblich.

Dafür habe ich das Buch „Fettnäpfchenführer für Norwegen“, welches ich zum Abschied von Freunden bekommen habe, durchgelesen und fand es sehr aufschlussreich. Zumindest glaube ich jetzt die ein oder andere typisch norwegische Verhaltensweise zu verstehen und kann besser mit umgehen. Auch Steffi hat das Buch gerade zu Ende gelesen.

Sehen wir mal, was die nächsten Wochen bringen. Bisher bereuen wir unseren Schritt nicht. 🙂

Grüße nach Deutschland und in die Welt!

Und hier noch ein paar Bilder aus den ersten Wochen!

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Simon på tur

Dieses Wochenende hatten wir einen besonderen Besucher bei uns zu Gast. Simon wohnt in Iserlohn in Deutschland und ist seit vier Monaten durch Norwegen unterwegs. Vom südlichsten Zipfel bei Lindesnes will er es bis ans Nordkapp schaffen und zwar zu Fuß. Norge på langs (Norwegen der Länge nach) nennt sich diese berühmt bekannte Tour, die auch schon norwegische „Outdoor-Götter“ wie Lars Monsen mit seinem Kumpel Trond Strømdahl absolviert haben. Auf seinem Blog kann man seine Reise mitverfolgen und viele schöne Fotos sehen.

Noch ungefähr 100km liegen vor Simon, bis er sein Ziel erreicht hat. Vorher hat er sich bei uns noch ein wenig aufgewärmt, gestärkt und von seinen interessanten Erlebnissen auf der Tour erzählt. Sonntag vormittag durfte er dann noch eine kleine Trainingsrunde mit den Schlittenhunden mitmachen, ehe ich ihn zurück auf den E1, den Europawanderweg 1, der von Sizilien ans Nordkapp führt, bei Olderfjord gebracht habe und er seinen Weg fortgesetzt hat.

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Unsere Reise nach Norge

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Ende August ist Steffi zurück nach Deutschland gekommen, um mit mir gemeinsam die restlichen Dinge zu erledigen. Am 30.08. stand dann morgens das Umzugsunternehmen vor der Tür und hat die restlichen Möbel abtransportiert. Innerhalb zwei Stunden war die Wohnung leer und die Möbelpacker unterwegs nach Nordhessen, wo unser übriges Hab und Gut eingelagert wurde.

Zwei Tage später haben wir eine Abschiedsfeier in Nordhessen gegeben, bei der so gut wie alle Eingeladenen erschienen sind und wir so mit allen ein letztes Mal zusammen den Abend verbringen konnten. Und viele ganz tolle Abschiedsgeschenke gab es auch noch. 🙂

Nachdem die Aufräumarbeiten nach der Feier erledigt waren, ging es erstmal noch die richtigen Klamotten für den kühlen Norden shoppen, ehe wir uns ans packen machten. Für die Grenzüberfahrt nach Norwegen mussten wir darauf achten eine Liste anzufertigen mit allen Dingen, die wir einführen wollten.

Am 04.09. war dann Abreisetag. Gegen Mittag starteten wir von Nordhessen erstmal nach Hannover, wo wir Freunde besuchten. In der Nacht erreichten wir dann Frederikshavn in Dänemark. Dort zogen wir die Vorhänge zu und versuchten etwas zu schlafen, was in Anbetracht des Lärms an der Autobahn nicht so viel gelang. Um 08:00 Uhr ging dann unsere Fähre nach Göteborg, wo wir am Abend ein Konzert von Maria Mena besucht haben. Nach dem Konzert ging es direkt weiter.

Nach einer weiteren Nacht an einer Raststätte, die ebenfalls nicht so schlafintensiv war, ging es weiter durch Schweden bis zur Hägakustenbron, wo wir die Nacht auf einem netten Rastplatz mit angeschlossenem Hotel und Blick auf die Brücke verbrachten. Am nächsten Tag ging es weiter bis nach Muonio in Finnland, wo wir auf einem Campingplatz eingecheckt haben, auf dem wir im letzten Jahr während unserer 4monatigen Reise durch Skandinavien schon waren. Die Nacht war kalt und dadurch mit wenig Schlaf bedacht.

Nach einer wärmenden Dusche ging es dann am nächsten Morgen weiter zum finnisch-norwegischen Grenzübergang. Der finnische Grenzbeamte machte einen planlosen Eindruck und musste mehrmals bei seinem im Hinterzimmer speisenden Kollegen nachfragen. Meiner mühsam auf norwegisch erstellten Umzugsgutliste wurde so gut wie keiner Beachtung zu teil und wegen des Autos sollen wir doch in Hammerfest mal beim Zoll anrufen. Nicht mal ein Stempelchen auf die Umzugspapiere gab es, ehe wir auch schon auf norwegischen Boden unsere Reise fortsetzen konnten.

Über Kautokeino und Karasjok ging es dann unserem neuen zu Hause entgegen, wo wir mit essen empfangen wurden. 🙂

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Besuche in Lakselv & Endspurt

20130819-211708.jpgEnde April/Anfang Mai habe ich das erste Mal meine Frau in unserer baldigen gemeinsamen Heimat in der Porsanger Kommune besucht. Dabei konnte ich mich mit den Grönland-Hunden vertraut machen, um die ich mich ab September kümmern werde. Diese leben auf der Schlittenhunde-Farm, die ab September auch unser zu Hause für ein Jahr sein wird. Ich konnte sogar mit „Sibir“ Freundschaft schließen, der Männern gegenüber ängstlich ist. Nach ein paar Tagen hat er sich von mir dann aber anfassen und streicheln lassen.

20130819-211824.jpgBei meinem zweiten Besuch Anfang Juli bin ich den weiten Weg nach Lakselv mit unserem VW Bus gefahren. Quer durch Schweden ging es auf der E45, dem sogenannten „Inlandsvägen“ bis nach Finnland. Ein Umweg von cirka 6 Stunden kostete mich die Fahrt über eine Grenzstation an der Finnisch-norwegischen Grenze. Laut Info in einem Norwegen-Forum hätte ich diese nehmen müssen, da ich Umzugsgut und unsere Hündin mit hatte und dies eine der wenigen Zollstationen im hohen Norden ist, die vom norwegischen Zoll ist. Diese Info war leider nicht korrekt, wie mir der nette Zollbeamte mit seiner letzten Frage: “ Und warum reisen sie hier bei uns ein, wenn sie nach Lakselv wollen?“ klar machte und mich zugleich aufklärte, dass ich eine nähere Grenzstation hätte nutzen können. Nun gut, bei der nächsten Fahrt weiß ich Bescheid.

20130819-211554.jpgNach über drei Tagen Reise, vielen Rentieren, einem Steinschlag und kurzen Schlafpausen, kam ich also in Lakselv an. „Sibir“ hat mich nach anfänglicher Skepsis dann wohl auch wieder erkannt. 🙂

Zurück ging es dann schneller, diesmal über die E4. In etwas über zwei Tagen war ich zurück in Deutschland. Diese Strecke war deutlich besser zu fahren und durch den besseren Ausbau und Straßenzustand sowie höhere Geschwindigkeitsbegrenzungen schneller zu bewältigen. Nach der Erfahrung werden wir diese Strecke auch Anfang September für die endgültige Fahrt nach Lakselv nutzen.

Inzwischen haben wir nun Mitte August. Unsere Wohnung in Deutschland ist halbleer (oder würde der Optimist halbvoll sagen?). Einige unserer Einrichtungsgegenstände konnte ich verkaufen, der Rest wird in unserer eigentlichen Heimat in Nordhessen eingelagert. Nun geht es in den Endspurt… restlichen Kleinkram nach Nordhessen fahren, letzte Formalitäten regeln, ehe Ende des Monats der Umzugswagen kommt und die Wohnung übergeben wird.

Danach verbringen wir noch wenige Tage in der alten nordhessischen Heimat, ehe wir Anfang September nach Lakselv aufbrechen.

 

 

 

 

Norge vi kommer!

Jetzt wird es tatsächlich konkret: Wir gehen nach Norwegen!

Da wir bisher von der Entwicklung unseres Auswandervorhabens nicht gepostet haben ein kurzer Rückblick:

Seit 2007 hat es uns uns nun jedes Jahr wieder nach Norwegen gezogen. Der erste Urlaub führe uns durch den Süden Schweden und Norwegens und wir waren sehr begeistert und uns war klar, dass dies nicht der letzte Urlaub in Skandinavien gewesen sein wird. Es folgten viele weitere Urlaube in Skandinavien, hauptsächlich jedoch Norwegen. Wir waren mit dem „Norwegen-Virus“ infiziert.

Letztes Jahr schlussendlich, hatten wir die Gelegenheit den Sommer über vier ganze Monate durch Skandinavien zu reisen. Man mag es sich nicht gedacht haben, aber die meiste Zeit davon haben wir uns in Norwegen aufgehalten. Hierzu gibt es übrigens einen eigenen Blog mit vielen Berichten und Bildern von unserer Reise! In diesen vier Monaten haben wir in unserem VW Bus vom südlichsten Punkt Norwegens, bis zur russischen Grenze fast jede Ecke, die wir noch nicht kannten gesehen.

Nach dieser Erfahrung, hatten wir uns eigentlich gesagt, dass das jetzt erstmal genug Dosis „Norwegen“ war und wir den nächsten Urlaub wo ganz anders machen werden. So waren wir schon kurz davor nach Andalusien in Spanien zu fahren, ehe wir uns im Februar 2013, vor allem auch wegen dem eh in ganz Europa nicht so prallem Wetter, doch wieder für einen Winterurlaub in Skandinavien entschieden. Erst haben wir eine Woche in schwedisch Lappland in Svanabyen verbracht und dann eine Woche im größten Wintersportgebiet Norwegens, in Trysil. So hatten wir auch zum allerersten Mal den tollen Winter Skandinaviens erlebt.

Zu Hause wieder angekommen, Koffer ausgepackt und gerade ins Bett gelegt, hielt mir Steffi plötzlich ihr Handy hin: „Les mal!“. Was in der eMail stand, die sie da erhalten hatte, sollte unser Vorhaben mit einem mal wahr werden lassen und unser Leben plötzlich durcheinanderwürfeln. Eine Tierärztin, mit der Steffi sich bereits einige Wochen zuvor zu einem Gespräch in Kopenhagen getroffen hatte, schrieb ihr, dass sie bei ihr anfangen könne. Schlussendlich ging es dann so schnell, dass Steffi mich keine zwei Wochen später mit dem Flieger Richtung Norwegen verließ. Zuerst musste sie nämlich einen Besamungskurs in Trondheim absolvieren, ehe sie direkt weiter nach Lakselv flog, wo sie nun seitdem verweilt.

Ich als Mann, der inzwischen anderes gewohnt war, war nun von einem auf den anderen Tag wieder auf mich allein gestellt. Fragen wie „Wann wird der Papiermüll abgeholt?“ spielten auf einmal eine bedeutende Rolle. 😉 Naja, ich denke, ich habe den Alltag allein bisher ganz ok gemeistert. Und „bald“ muss ich das zum Glück auch nicht mehr. Gegen Herbst werde ich Steffi nach Lakselv folgen, denn sie hat nun die Zusage weiter dort arbeiten zu können. Nun gibt es viel zu regeln und erledigen… Wohnung kündigen, Dinge verkaufen, Möbel einlagern, Jobsuche und und und. Ich habe mir vorgenommen jetzt hier weiter von unserer Auswanderung zu berichten, wofür die Seite ja u. a. gedacht war. Ich hoffe den ein oder anderen wird es interessieren und dem ein oder anderen ebenfalls Auswanderwilligen interessante Infos bringen. 🙂

Trollholmsund

Folgt man der E6 von Lakselv etwa 35 km in nördliche Richtung, gelangt man an die kleine Halbinsel Trollholmsund am Porsanger-Fjord.

Vom Parkplatz in Trollholmsund führt ein Pfad an ein paar Häusern vorbei und über einige Hügel zu den versteinerten „Trollen“ am Trollholmsundet. Auf dem Weg sollte man darauf achten, den Markierungen zu folgen, sonst kann man schnell auf den hier liegenden Bauernhof gelangen und läuft womöglich über bestelltes Feld. Der Weg ist durch Holzpfäle mit rotem Kopf markiert.

Die kurze Wanderung ist etwa zwei Kilometern lang, bis man die eindrucksvolle Felsformation aus Kalkstein erreicht. Die weißen Dolomitformationen an der Spitze der Halbinsel sind einer alten samischen Sage nach versteinerte Trolle. Der Erzählung nach wanderte eine Gruppe Trolle nachts über die Finnmarksvidda. In Porsanger wollten sie eine Schatzkiste vergraben. Als dies nicht klappte, zogen sie weiter und wollten über den Fjord. Doch die aufgehende Sonne ließ sie zu Stein erstarren. Bis auf das bedauernswerte Ergebnis für die Trolle weichen andere Schilderungen der Legende leicht davon ab und die Trolle wurden schon beim vergraben des Schatzes von dem für Sie unheilvollen Sonnenlicht überrascht. Gleich welche Variante, jedesmal waren die Riesen zu spät dran und die Sonne verwandelte sie in hell leuchtende Felsen, die einen faszinierenden Anblick in dieser großartigen Landschaft bieten.

Das war sie unsere Reise…

Nun ist es sehr lange her, seit dem letzten Eintrag und viel Zeit vergangen seit unserer Reise. Wir denken jedoch oft daran zurück und sehnen uns ab und zu an den ein oder anderen Ort unserer schönen Reise zurück.

Inzwischen hat sich einiges getan… unter anderem in Sachen Auswandervorhaben nach Norwegener! Aber dazu mehr demnächst auf unserer Website hei-norge.de

Nun wollen wir aber diesen Blog hier mit noch einem letzten Beitrag abschließen.

Wir haben sehr viel erlebt und gesehen in diesen vier Monaten und diese Reise wird wohl für immer etwas besonderes bleiben. Der Alltag hat uns inzwischen wieder. Ich habe gar nicht das Gefühl vier Monate weg gewesen zu sein. Eher kommt es mir wie vier Wochen vor. Trotzdem wir soviel gesehen und erlebt haben, kommt einem die Zeit im Nachhinein doch so kurz vor.

Wir haben viele Tiere gesehen. Den/Einen Bär im Øvre Pasvik Nationalpark und Wale konnten wir leider nicht sehen, aber man muss sich ja noch was für „später“ aufheben. So mussten wir uns mit Seeadlern, Robben, Papageientauchern (Puffins / Lunde), Komoranen, Elchen, Rentieren, Moschusochsen u. a. begnügen.

Als Highlights unserer Reise sind vor allem zu nennen, die Vogelsafari am Nordkapp, bei der wir tausende Papageientaucher und viele andere Vögel sehen konnten sowie die Moschusochsensafari im Dovrefjell Nationalpark und landschaftlich gesehen natürlich die wohl einmaligen Lofoten.

Nach dieser Reise können wir nicht wirklich sagen, wo es uns am besten gefallen hat. Jede Region hat ihre Schönheiten und Einzigartigkeiten. Wir können aber wohl sagen, dass uns der Norden mit seiner abwechslungsreichen Landschaft viel besser gefallen hat, als vielleicht erwartet. Von der Atmosphäre und Stimmung und weil das Wetter gut gepasst hat, hat es mir persönlich zudem in Unstad auf den Lofoten sehr gut gefallen.

Leider hatten wir nicht so viel Kontakt zu Einheimischen wie erhofft, wodurch wir das norwegisch Sprechen nicht viel üben konnten. Wir haben aber viele neue Wörter in den Monaten gelernt und sind auch mit unserem Lernbuch bzw. DVD ein wenig weiter gekommen. Wir können uns zumindest vorstellen, einkaufen und sagen was wir möchten.

Das war sie unsere Reise in Zahlen:
20.960 km gefahren
11.666,55 € ausgegeben (auf diese Schnapszahl bin ich tatsächlich gekommen, aber es fehlen noch Mautrechnungen)
4069 Fotos mit der Spiegelreflex-Kamera geschossen
566 Fotos mit dem iPhone geschossen
1035 Liter Diesel verfahren
43 mal Lebensmittel eingekauft (10x Coop, 9x Rema 1000, 7x Spar, 5x Kiwi, 4x joker, 2x ICA, 6x andere)
25 mal getankt (15x Statoil, 3x Esso, 2x OKQ8, 2x team tankstelle, 1x Neste Oil, 1x Shell, 1x YX)
5 mal mit dem VW Bus wild „gecampt“ (Rastplatz & Co.)
4 Füchse gesehen
4 neue Reifen für über 800 € gekauft
2 Elche gesehen (Elchkuh mit Kalb)
2 Vogelkollissionen mit dem Auto
1 Frosch überfahren
1 Beinahe-Kollission mit einem huhnartigem Vogel auf der Straße
1 Beinahe-Kollission mit einem Fuchs
1 Steinschlag (die anderen haben zumindest keine Spuren hinterlassen)

außerdem
geschätzte 50 Sjokobøller verdrückt
geschätzte 12 Tüten Gifflar verdrückt
über 60 x den Statoil-Becher mit leckerer Sjokomelk oder Wiener Melange befüllt
über 100 Tage Wasserspaß für Fama
nur 3 x Wasserspaß für Steffi
ca. 8 neue norwegische Verehrer für Fama 😉
und 179 NOK (ca. 25€) haben wir für die teuerste Autowäsche unseres bisherigen Lebens bezahlt (günstigstes Waschprogramm bei Hammerfest an einer Tankstelle).

Nachdem wir diese vielleicht längsten Flitterwochen der Welt auf kleinstem Raum und 24h täglich beieinander ohne größere Schlägereien und Mordversuche überstanden haben, kann man wohl sagen, wir sind für die Ehe gewappnet. 😉

Wir danken allen Lesern, die unsere Reise mitverfolgt haben und besonders den Kommentierern. Wir hoffen, ihr fandet unsere Reise genauso interessant wie wir. 🙂 Wer Fragen zu unserer Reise hat, Tipps braucht oder einfach nur weiter mitverfolgen möchte, wie es mit uns weitergeht, kann uns gern kontaktieren oder einfach folgen. 🙂

Wir hoffen, dass alle Postkarten angekommen sind, wir haben zumindest jedem Wunsch danach entsprochen.

In diesem Sinne: Ha det bra! Tusen takk! Vi elsker Norge!

Steffi og Matze

Lone Camping bei Bergen ***

Dieser große Platz bietet sehr viele verschiedene Unterkunft-Möglichkeiten und ist idealer Ausgangspunkt für Ausflüge nach Bergen. Er liegt direkt am Wasser und die Straße auf der andern Seite hört man auch nicht so stark, wenn man die etwas weiter entfernten Hütten/Wohnungen mietet. Wir haben im September 2012 einen „Rom“ für 4 Personen zum Preis von 860 NOK gemietet. Das Zimmer war ausgestattet mit 2 Etagenbetten und einer Schlafcouch, Küche und separatem Bad. Dies war auch alles sauber und in gutem Zustand. Ein paar Jahre zuvor hatten wir eine kleine Hütte gemietet mit 4 Betten (2 Etagenbetten). Auch diese war in Ordnung.

Homepage: http://www.lonecamping.no/

Gudvangen Camping ****

Der Platz liegt direkt an der Straße, die aber nicht allzu befahren ist. Er ist umgeben von Bergen und man erreicht Flåm mit dem Auto in ca. 10 min. Wir haben dort im Juni 2010, sowie auch im September 2012 jeweils eine sehr gut eingerichtete Hütte gemietet. Diese hatte 2 Schlafzimmer, 1 Wohnzimmer mit Küche und 1 Bad zum Preis von 850 NOK pro Nacht.

Homepage: http://www.visitgudvangen.com/

Odden Camping in Evje ****

Ein sehr großer Platz mit vielen verschiedenen Unterkunft-Möglichkeiten. Man kann hier große und kleine Hütten buchen, sich als Dauercamper einmieten oder nur für ein paar Tage im Zelt/Wohnmobil übernachten. Er liegt in Evje im Setesdal, direkt an einem Fluss und als wir im September 2012 dort waren, konnten wir sogar noch etwas im Fluss baden. Ins kleine, aber nette Zentrum von Evje kann man vom Platz aus laufen und sogar noch näher sind praktischerweise eine Tankstelle und ein Spar. Spazieren gehen kann man zwar nicht direkt vom Platz aus, aber in der näheren Umgebung findet man einige schöne Spaziergeh- und Wanderwege. Ein W-LAN steht gratis zur Verfügung, allerdings ist dieses nur am Hauptgebäude zu empfangen. Wir hatten hier eine kleine, sehr saubere Hütte, incl. Klo und Dusche, für 475 NOK pro Nacht. Man muss dazu sagen, dass das Bad wirklich sehr platzsparend in die Hütte eingefügt wurde, man sich daher gerade so drin drehen kann und alles ziemlich nass wird wenn man duscht. Aber sonst ist alles top ;)!

Homepage: www.oddencamping.no/